Deltebre - Mehr als 20.000 Menschen haben am Sonntag in der ostspanischen Stadt Deltebre gegen einen umfassenden Bewässerungsplan der spanischen Regierung für den Ebro protestiert. "Wir wenden uns gegen ein Entwicklungsvorhaben, in dem das Ebrobecken nur als Exportregion für Energie und Wasser betrachtet wird", sagte ein Sprecher der Demonstranten. Das Regierungsvorhaben ist seit seinem Beschluss im vergangenen Juli unter Dauerbeschuss von Umweltschützern. Es sieht unter anderem die Modernisierung des Bewässerungssystems der Region vor sowie den Bau eines Leitungssystems, mit dem andere Gebiete Spaniens mit Wasser versorgt werden. Kritiker befürchten, dass der Plan das heimische Ökosystem entscheidend verändern könnte. Studien dazu haben gegenteilige Ergebnisse erbracht. Wasser ist in Spanien sehr ungleich verteilt. Im Norden, so in der Pyrenäen-Region, fällt der Jahresniederschlag zwei bis drei mal so hoch aus wie im Rest des Landes. Etwa 80 Prozent des Wassers werden in der spanischen Landwirtschaft verbraucht. Der Ebro entspringt im Kantabrischen Gebirge in Nordspanien und fließt nach Südosten als einziger größerer Fluss Spaniens nach etwa 910Kilometern in das Mittelmeer. Im Oberlauf liegen zahlreiche Stauseen mit Kraftwerken zur Stromerzeugung. (APA)