Panorama
"Dränglern" wird der Kampf angesagt
Videoüberwachung auf Autobahnen in Kärnten gestartet
Klagenfurt - Fast die Hälfte aller Unfälle auf Österreichs
Autobahnen sind auf zu knappes Auffahren zurückzuführen. Deshalb
stehen seit Jahresbeginn sechs speziell ausgerüstete
Gendarmerie-Wagen im Einsatz, die mit Hilfe von Videoüberwachung
"Drängler" ausfindig machen. Die Strafen reichen bis zum
Führerscheinentzug. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h rechnen Verkehrsexperten
mit einem Reaktionsweg von mindestens 30 Metern. Wenn der Abstand
geringer ist, wird es bei Bremsmanövern gefährlich. Die Exekutive
geht von einem Mindestsicherheitsabstand von acht Zehntelsekunden
aus, ideal sind mehr als zwei Sekunden.
Das neue 145.000 Euro (zwei Millionen Schilling) teure Messsystem
besteht aus drei Videokameras, mit denen ein Straßenstück überwacht
wird. Als Justierpunkte dienen weiße Quermarkierungen auf der
Fahrbahn. Die Videobilder werden in den Einsatzwagen geleitet und von
einem Beamten mit Hilfe des Computers ausgewertet. Neben der
Geschwindigkeit wird der Abstand von Auto zu Auto gemessen.
Allein in Kärnten gibt es 40 Stellen auf Brücken oder
Tunnelportalen, die für die neue Abstandsmessung geeignet sind. 80
Lenker wurden bereits wegen "Drängelns" auf der Autobahn angezeigt. (APA)