Wien - Die von der Regierung seit Jänner 2000 angebotene Altersteilzeit wird in immer stärkerem Maß in Anspruch genommen. Im Jänner dieses Jahres wurde nicht nur die 10.000-er Marke übersprungen, sondern gleich ein neuer Höchststand mit 11.008 Beziehern erreicht. Vor zwei Jahren - mit Einführung der Altersteilzeit - hatten lediglich 24 Personen von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, geht aus den jüngsten Daten des Arbeitsmarktservice (AMS) hervor. Das Modell der Altersteilzeit läuft bis Ende 2003. Das Modell der Altersteilzeit sieht vor, dass Frauen ab dem 50. Lebensjahr und Männer ab dem 55. Lebensjahr eine Reduktion ihrer Arbeitszeit bis auf 40 Prozent vereinbaren können. In diesem Fall wird der Lohn zwar ebenfalls auf bis zu 40 Prozent reduziert, allerdings gibt es bis zum Gang in die Frühpension vom AMS die Hälfte der Differenz auf den bis dahin bezahlten Lohn zusätzlich ausbezahlt. Bei 40 Prozent Arbeit käme man dann auf maximal 70 Prozent des ursprünglichen Gehalts, bei 50 Prozent Beschäftigung auf 75 Prozent und bei 60 Prozent Arbeit auf höchstens 80 Prozent des Lohnes. Für AMS "budgetär ein großer Brocken" Allerdings wird die Summe von reduziertem Gehalt und AMS-Beitrag mit der Höhe der Höchstbeitragsgrundlage gedeckelt, derzeit sind das 3.270 Euro (45.000 Schilling). Konkret bedeutet dies, dass heute bei einem Bruttogehalt von 4.360 Euro (60.000 Schilling) und einer 50-Prozent-Regelung die 75 Prozent des Ursprungsgehalts fast zur Gänze ausbezahlt werden. Die Hälfte der 4.360 Euro sind 2.180 Euro und von den restlichen 2.180 Euro bezahlt das AMS die Hälfte, also 1.090 Euro. Zusammen käme der Betroffene damit auf die 3.270 Euro. Jemand, dessen Bruttogehalt über den 3.270 Euro liegt, erhält also prozentmäßig entsprechend weniger. Wenn also jemand bisher 6.540 Euro brutto verdient und auf 50 Prozent der Arbeitszeit reduziert, gibt es keinen AMS-Beitrag mehr. Für das AMS ist die Altersteilzeit "budgetär ein großer Brocken". Allein mit den für den Jänner 2002 ausgewiesenen 11.008 Personen sei man bis 2008 gebunden, weil die Dauer der Altersteilzeit aufgrund des hinaufgesetzten Frühpensionsantrittsalters nun bis zu 6,5 Jahre beträgt. Diese 11.008 Personen kosten dem AMS bis 2008 rund 464 Millionen Euro (6,4 Milliarden Schilling). Da anzunehmen ist, dass die derzeit zu verzeichneten monatlichen Steigerungsraten von durchschnittlich fast 15 Prozent weiter gehen, wird bis Ende 2002 mit einem "unteren Wert" von rund 20.000 Altersteilzeitgeldbeziehern gerechnet. Allein die Auszahlungssumme 2002 würde damit auf rund 181 Millionen Euro (2,5 Milliarden Schilling) steigen und eine Vorbelastung bis 2009 auf 726 Millionen Euro (zehn Milliarden Schilling) bedeuten. (APA)