Heidelberg - Wer beim Erklären gestikuliert, macht in seinem Gehirn Kapazität für andere Aufgaben frei. Zu diesem Ergebnis kamen nach einem Bericht der neuen Zeitschrift "Gehirn & Geist" aus dem Haus "Spektrum der Wissenschaft" Forscher der Universität Chicago. Die Wissenschafter hatten ihre Versuchspersonen gebeten, Rechenaufgaben zu lösen. Anschließend sollten die Probanden eine Liste von Wörtern und Buchstaben ansehen und sich so viele wie möglich merken.Weg frei für die Sprachverarbeitung In der letzten Phase mussten die Studienteilnehmer dann erläutern, wie sie die anfangs gestellten Rechenaufgaben gelöst hatten. Dabei durften sie teilweise die Hände zu Hilfe nehmen. Als die Forscher dann die Liste von Buchstaben und Wörtern abfragten, stellte sich heraus, dass alle Probanden im Durchschnitt 20 Prozent mehr davon behalten hatten, wenn sie beim Erklären der Mathematikaufgaben gestikulieren durften. Die Experten vermuten, dass beim Gestikulieren ein Teil der Information statt in einem verbalen in einem visuell-räumlichen Speicher abgelegt wird und so der Sprachverarbeitung aus dem Weg ist. Zudem könne der Einsatz der Hände die Anstrengung beim Reden und damit beim verbalen Denken verringern. Die US-Forscher räumen aber ein, dass die Hypothese noch vage sei und erst in weiteren Experimenten getestet werden müsse.(APA/AP)