Mailand/Wien - "Asap" heißt die Devise bei Telecom Italia (TI), "as soon as possible". Insbesondere, was die beiden TI-Beteiligungen an Telekom Austria (TA) und Mobilkom betrifft. TI will verkaufen und zwar pronto. Wohl gibt man sich nach außen hin geduldig und smart, schließlich soll der zweite TA-Großaktionär ÖIAG nicht verärgert werden. Intern gilt es aber als offenes Geheimnis, dass die Regierung in Wien auf der Bremse steht und TI nicht und nicht herauslassen will aus der TA-Gruppe."Unterschriftsreif" Unternehmenskreise in Mailand wollen sogar wissen, dass TI-Boss Tronchetti Provera bereits einen Käufer habe und der Deal so gut wie unterschriftsreif sei. Dem Vernehmen nach ist der britische Mobilfunkriese Vodafone dabei, Milliarden für die Mobilkom zusammen zu kratzen. Üblicherweise bezahlt Vodafone mittels Aktientausch, damit könne man bei der ÖIAG aber nicht punkten. Grasser: "Kein Zeitdruck" Finanzminister Grasser sagte allerdings: "Es besteht überhaupt kein Zeitdruck." Die ÖIAG will ihre Entscheidung bis spätestens Anfang des zweiten Quartals 2002 bekannt geben. In Regierungskreisen in Wien hält man diese Bremsmanöver für politische Taktik, um die Betriebsräte in den ÖIAG- und staatsnahen Firmen ruhig zu halten. In der Zwischenzeit wolle man den "Big Deal" austüfteln. Mit den Milliarden aus den 25 italienischen Prozenten an Mobilkom könnte dann TI ausgezahlt werden. (tkb/ung/DER STANDARD, Printausgabe 15.2.2002)