Snowbasin - Janica Kostelic gewann am Donnerstag die olympische Alpin-Kombination der Damen vor der Steirerin Renate Götschl sowie der deutschen Weltmeisterin Martina Ertl. Götschl holte damit nach Bronze in der Abfahrt ihre zweite Medaille bei den XIX. Winterspielen in Snowbasin. Für Kostelic war es dagegen das erste Edelmetall bei einem Großereignis, nachdem sie im Vorjahr bei der WM in St. Anton leer ausgegangen war.Sponring ausgeschieden Die weiteren ÖSV-Läuferinnen Michaela Dorfmeister und Selina Heregger landeten auf den Rängen fünf bzw. elf, Medaillenhoffnung Christine Sponring, in St. Anton 2001 hinter Ertl Vizeweltmeisterin, war dagegen nach überlegener Zwischenbestzeit im ersten Slalomlauf ausgeschieden. Kostelic mit tadelloser Abfahrtsleistung "Ich bin überrascht, vor allem über meine gute Abfahrtsleistung", staunte Kostelic, die im Speedrennen hinter Götschl und Dorfmeister Dritte wurde. "Ich kann diesen Sieg aber noch gar nicht richtig glauben, es kommt mir vor wie ein Nebel. Es wird sicherlich einige Zeit dauern, bis ich das Alles realisiere. Von diesem Erfolg habe ich immer geträumt, denn Olympiasiegerin zu werden, das ist für mich das Größte, das kommt für mich sogar noch vor dem Gewinn des Gesamtweltcups." Überlegener Sieg im Kombi-Slalom Den Grundstein zum Triumph legte die 20-Jährige, die damit Kroatiens erste Medaille bei Winterspielen holte, mit dem überlegenen Sieg des Kombi-Slaloms, der erstmals in der Olympia-Geschichte vor der Abfahrt ausgetragen worden war. Grund dafür war wieder einmal starker Wind im oberen Teil der "Wildflower"-Strecke, der zu einem historischen Tausch der beiden Disziplinen führte. Für Götschl war das ein gutes Omen, da dies auch schon 1997 bei der WM in Sestriere der Fall war, als sie damals die einzige Goldmedaille für Österreich geholt hatte. Götschl holt zweite Medaille "Ich bin hierher gekommen mit dem Ziel, eine Medaille zu gewinnen, und jetzt habe ich zwei, das ist einfach super", freute sich die 26-jährige Obdacherin, der nun noch Gold für den kompletten Medaillensatz von Salt Lake City fehlt. Und im Super G am Sonntag zählt sie zum engsten Favoritenkreis. "Die Steigerung Bronze, Silber und Gold scheint jetzt logisch. Aber das zu vollziehen, ist eine andere Sache. Jetzt freue ich mich einmal über diese zweite Medaille und dann sehen wir weiter." Comeback von Ertl Neben Götschl standen zwei Langzeit-Verletzte auf dem Podest: Kostelic war nach ihrem Gesamtsieg im Weltcup gleich drei Mal am linken Knie operiert worden und kehrte erst wieder im Dezember nach neun Monaten Pause in den Skizirkus zurück. Und auch Ertl bewies einmal mehr ihre Qualitäten als "Stehauffrau", nachdem sie bereits in St. Anton nach fünfwöchiger Verletzungspause Kombi-Gold erobert hatte. Nach Platz 64 beim Heimrennen in Berchtesgaden Mitte Jänner hatte sie eine Weltcup-Pause eingelegt, um ein 14-tägiges Spezialtraining zu absolvieren.(APA)