Washington - Der Streit um die Umweltfolgen von gentechnisch verändertem Mais geht in eine neue Runde. Im Zentrum dabei: Bt-Mais, also jener mit dem eingebauten Insektizid Bacillus thuringiensis. Das US Agricultural Research Service (ARS) sagt nun: Pollen des Bt-Mais stellen "kein bedeutendes unmittelbares Risiko" für die oft untersuchten Monarchfalter dar.Und so kam das Ergebnis zustande: Die Forscher, darunter neben Uni-Wissenschaftern und Beamten auch Experten der Biotech-Industrie, untersuchten, ab welcher Menge Bt-Pollen für die Schmetterlingsraupen giftig sind. "Wir haben uns auch das Larvengewicht und die Überlebensrate angesehen", erläutert ARS-Studienleiter Richard Hellmich. "Dabei haben wir herausgefunden, dass es riesiger Mengen bedarf, um einen statistisch signifikanten Effekt zu erreichen." Unter 1000 Pollenkörnern pro Quadratzentimeter war keiner zu beobachten, darüber blieben die Raupen kleiner, überlebten aber so lang wie jene in der Kontrollgruppe." Resistenzbildung und dadurch verlangsamtes Wachstum wurde - anders als bei früheren Untersuchungen - diesmal nicht analysiert. Hellmich sieht die Gefahr generell geographisch sehr begrenzt: Bt-Pollen seien sehr schwer, daher vom Wind schwer zu verblasen. Zudem wasche der Regen sie leicht von den Blättern des Milkweed, eines für die Falter wichtigen Krautes. "Wir müssen das potenzielle Risiko für den Monarchfalter mit seiner Alternative, chemischen Insektiziden, vergleichen." Deren Einsatz, meldet die US-Umweltschutzagentur, sei auf Maisfeldern seit Einführung der Bt-Variante um ein Drittel gesunken. (BBC online, rosch, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.2.2002)