In europäischen Privathaushalten, Schulen und Unternehmen finden sich immer mehr Internetzugänge, das Wachstum hat sich in der letzten Zeit jedoch abgeschwächt. Breitbandanschlüsse setzen sich - ebenso wie der E-Commerce - noch immer nur langsam durch, da sie im Schnitt zu teuer und auf die zwei Zugangssysteme ADSL und Fernsehkabel beschränkt sind. Zu diesem Schluss kommt die EU-Kommission in ihrem "eEurope Benchmarking-Bericht", der von EU-Kommissar Erkki Liikanen vorgestellt wurde. Steigende Abdeckung Im März 2000 hatten 18 Prozent der europäischen Haushalte einen Internetanschluss, im Oktober 2000 bereits 28 Prozent, im Juni 2001 36 Prozent und im Dezember 2001 bereits 38 Prozent, geht aus dem Bericht hervor. Es gebe jedoch beträchtliche Unterschiede bei der Internetverbreitung, die von 60 Prozent (Skandinavien, Niederlande) bis zu lediglich 10 Prozent (Griechenland) reichen, so dass ein Nord-Süd-Gefälle entstehe. Steigende Abdeckung Der Grund für die jüngste Wachstumsabschwächung könnte darin liegen, dass Länder mit hoher Internetverbreitung eine Sättigung erreichten, zumal die Anzahl der in den Haushalten vorhandenen PCs eine natürliche Begrenzung darstellt, solange es keine Internetzugänge über Fernseh- und Mobilfunkgeräte gibt. Deshalb seien Anstrengungen erforderlich, um einerseits die Internetnutzung in den Ländern zu erhöhen, die deutlich unter dem EU-Durchschnitt liegen, und andererseits die Entwicklung alternativer Zugangssysteme voranzutreiben, betonte die EU-Kommission. Breitband Bei Breitbandzugängen liege die EU mit 6 Prozent weit hinter den weltweit führenden Ländern wie Korea, Kanada und USA zurück. Die Möglichkeit der Steigerung der Breitbandzugänge werde einer der Hauptpunkte auf dem informellen Treffen der für Telekommunikation zuständigen Minister in Vitoria und auf der Tagung des Europäischen Rates in Barcelona im März 2002 sein, betonte Liikanen. E-Commerce Auch beim elektronischen Geschäftsverkehr (E-Commerce) falle das Wachstum sowohl bei den Privaten als auch im Unternehmensbereich langsamer aus als erwartet, heißt es im Bericht weiter. Nur 4 Prozent der Internetuser bezeichnen sich selbst als häufige Online-Einkäufer, wenngleich der Bericht einen unerwarteten Anstieg des Direkthandels zwischen Personen aufzeigt. (APA)