IT-Business
Infineon spricht mit Hynix angeblich über breitere Kooperation
Kooperation bei Kommunikations-Halbleitern möglich
Der Halbleiter-Hersteller Infineon
Technologies
spricht nach Angaben aus Branchenkreisen mit dem
südkoreanischen Konkurrenten
Hynix Semiconductors
über eine breiter
angelegte Kooperation, die mehrere Geschäftsfelder umfasst.
Tiefergehende Zusammenarbeit
In den Gesprächen mit Hynix spiele neben einer Zusammenarbeit bei
Speicherchips auch eine mögliche Kooperation bei
Kommunikations-Halbleitern eine Rolle, hieß es am Dienstag in den
Kreisen. Die Gespräche seien aber noch in einem sehr frühen Stadium,
so dass das Ergebnis völlig offen sei. Bisher galt Infineon als nur
an dem Speicherchipgeschäft von Hynix interessiert. Eine Sprecherin
des Münchener Konzerns sagte nur, die Gespräche mit Hynix liefen
weiter. Details über den Inhalt der Verhandlungen wollte sie nicht
nennen.
Verkaufspläne
Der hoch verschuldete Hynix-Konzern verhandelt schon seit Wochen
auch mit dem US-Konzern Micron über einen Verkauf der
Speicherchipsparte. Die Gespräche waren zuletzt aber wegen
Preisdifferenzen ins Stocken geraten. Hynix erwirtschaftet rund
Zweidrittel seines Umsatzes mit Speicherchips, die vor allem in
Personal Computern zur Datenspeicherung eingesetzt werden. Ein
Drittel der Einnahmen kommt aus dem Geschäft mit so genannten
Logik-Chips, die Informationen auch weiterleiten können. Bei Infineon
ist das Verhältnis genau umgekehrt, während Micron nur im
Speicherchipgeschäft tätig ist.
Gebrochene Grundsätze
Nach einem Bericht des "Handelsblatt" ist Infineon inzwischen von
der strikten Vorgabe abgekommen, dass eine Zusammenarbeit mit einem
anderen Chiphersteller kein Geld kosten dürfe. Neben der Bezahlung
mit eigenen Aktien könnten die Münchener ein Angebot mit Hynix auch
durch eine Barkomponente ergänzen. Branchenkreise wollten das nicht
bestätigen. Infineon-Chef hatte in der Vergangenheit immer wieder
betont, dass eine Allianz im defizitären Speicherchipgeschäft die
Liquiditätslage des Unternehmens nicht verschlechtern dürfe. Im
Jänner hatte Infineon allerdings eine Wandelanleihe platziert und
damit rund eine Milliarde Euro erlöst. (APA/Reuters)