Die Filmbranche will gegen den blühenden Handel mit Spielfilm-Raubkopien im Internet kämpfen. Das berichtet Computer Bild in der neuesten Ausgabe. Hintergrund: Seit kurzem können sich Internet-Nutzer deutsche Synchronfassungen von aktuellen Kinoproduktionen wie "Harry Potter" oder "Der Herr der Ringe" aus dem Internet auf den eigenen PC überspielen. Der Handel läuft unter anderem über frei zugängliche Tauschbörsen wie "Morpheus ", " Kazaa " oder " E-Donkey 2000 ". "Die Raubkopierer haben jetzt den deutschsprachigen Raum als Absatzmarkt entdeckt" Jan D. Scharringhausen von der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU): "Die Raubkopierer haben jetzt offensichtlich den deutschsprachigen Raum als Absatzmarkt entdeckt. Das liegt vor allem daran, dass die Internet- Übertragungsgeschwindigkeiten extrem angestiegen sind." Mit einem Breitband-Zugang lässt sich ein mehrere hundert Megabyte großer Film in wenigen Stunden aus dem weltweiten Datennetz laden. Illegal "Diese Handlungen sind illegal", bestätigt der Hamburger Rechtsanwalt Christian Oberwetter, "wer Raubkopien anbietet oder benutzt, verstößt gegen das Urheberrecht. Darauf stehen bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. Dazu können hohe Schadensersatzforderungen der Rechte-Inhaber kommen." Die GVU plant laut Jan D. Scharringhausen eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden, um "Strafverfahren gegen die Täter einzuleiten". Scharringhausen: "Gerade vor kurzem gab es eine Hausdurchsuchung bei einem Mann, der 1500 Video-CDs hergestellt hatte und sie verkaufen wollte." Verfahren Johannes Klingsporn, Geschäftsführer des Verbandes der Filmverleiher, fordert sogar: "Die Filmbranche sollte mit den Internetzugangsanbietern einen Rahmenvertrag schließen. Wenn Internet-Kunden auffallen, die Filme im Netz tauschen, müssen sie von den Zugangsanbietern gesperrt werden. Wir würden dann zusammen mit den Strafverfolgungsbehörden Verfahren gegen die Raubkopierer einleiten."