Nairobi/Monrovia - Zwei Tage nach der Verhängung des Notstands über das westafrikanische Bürgerkriegsland Liberia haben Regierungssoldaten dort bis zum Sonntag die Rebellen zurückgedrängt. Präsident Charles Taylor sagte am Samstagabend im staatlichen Rundfunk, die Armee habe die wichtige Stadt Kley, 35 Kilometer nördlich der Hauptstadt Monrovia, zurückerobert. "Keiner sollte glauben, dass er hierher kommen und Charles Taylor vertreiben kann", sagte er. "Die Kämpfe in der Region halten weiter an", sagte Verteidigungsminister Daniel Chea in Monrovia. "Wir treiben die Rebellen zurück nach Bopolu, wo sie herkommen." In der 80 Kilometer entfernten Stadt haben die Guerillakämpfer ihre Basis. Flüchtlingsströme Tausende Flüchtlinge suchten unterdessen Schutz in der Hauptstadt. Die umkämpfte Stadt Kley sei wie ausgestorben, berichteten Augenzeugen. Soldaten beerdigten dort zahlreiche Zivilisten, die in den Gefechten der vergangenen Tage ums Leben gekommen waren. Milizkämpfer der Guerillaorganisation "Vereintes Liberia für Aussöhnung und Demokratie" (LURD) hatten Kley am Freitag kurzzeitig erobert. Daraufhin verhängte Präsident Taylor den Notstand über das Land. In Liberia wütet seit 1999 ein Bürgerkrieg zwischen der Regierung und Rebellen, die den Sturz Taylors wollen. (APA/dpa)