Marburg - Küsse können für Neugeborene unter Umständen
tödlich sein. Vor allem in den ersten zwei bis sechs Lebenswochen ist
eine Übertragung von Herpes-Viren besonders gefährlich, wie das
Deutsche Grüne Kreuz in Marburg betont. Da der Säugling nur über ein
schwaches Immunsystem verfüge, könnten sich die Erreger ungehindert
im Körper des Babys ausbreiten und die inneren Organe und das Gehirn
befallen. Eine mögliche Folge sei eine Hirnhautentzündung des Kindes.
Für Eltern und Besucher gelte daher in dieser Zeit ein absolutes
Kussverbot, betonten die Experten. Ein Infektionsrisiko besteht den
Angaben zufolge aber auch beim gemeinsamen Verwenden eines Glases
oder Löffels oder dem Benutzen derselben Zahnbürste. Gefährlich werde
eine Herpes-Infektion des Kindes auch während der Schwangerschaft und
der Entbindung. Die Viren könnten dann zu bleibenden neurologischen
Schäden, zu Fehlgeburten und Fehlbildungen führen. Schwangere, die
zum Zeitpunkt der Geburt eine Herpes-genitalis-Infektion haben,
sollten sich für eine Geburt per Kaiserschnitt entscheiden.
Eine Erstinfektion zeigt sich dem Grünen Kreuz zufolge bei Kindern
und Säuglingen vor allem an der so genannten Mundfäule. Deren
Symptome sind rotes Zahnfleisch, kleine weiße Erhebungen auf Zunge,
Gaumen und Zahnfleisch und eventuell Fieber.
(APA)