Wirtschaft
Nokia: Handy-Preise steigen
Marktlage ist zwar schlecht, neue Produkte binden aber Kunden - Weltmarktführer mit Modelloffensive im ersten Halbjahr
Espoo - Trotz der weiterhin angespannten Marktlage
erwartet der weltgrößte Handy-Hersteller, die finnische Nokia, für
das laufende Jahr steigende Preise für seine Mobiltelefone. "Es ist
wahrscheinlicher, dass der durchschnittliche Handy-Preis 2002 steigt
als dass er als fällt, weil wir in der Lage sind, eine wachsende Zahl
neuer Produktkonzepte auf den Markt zu bringen, die den Kunden mehr
Wert bieten", sagte der für Mobiltelefone zuständige Nokia-Präsident
Matti Alahuhta am Donnerstag. Nokia hatte bereits früher angekündigt, in der ersten Hälfte
dieses Jahres 20 neue Mobiltelefon-Modelle anzubieten. Ab dem zweiten
Quartal will Nokia Handys mit integrierter Digitalkamera auf den
Markt bringen. Alahuta zufolge will Nokia mit ähnlichem Tempo auch im
zweiten Halbjahr neue Produkte einführen.
Preise derzeit noch rückläufig
Noch im Jänner hatte Nokia die Aussichten vorsichtiger beurteilt
und für das laufende Jahr stabile bis leicht niedrigere Preise für
seine Mobiltelefone vorausgesagt. In den letzten drei Monaten 2001
hatten sich die Preise sowohl für Nokia- als auch für
Konkurrenzprodukte leicht rückläufig entwickelt.
Die neuen Handys mit Digitalkamera sollen es dem Kunden mit dem
neuen "Multimedia Message Service (MMS) ermöglichen, digital Bilder
mit Textzusatz zu senden und zu empfangen. "MMS wird der wichtigste
Antrieb sein. Es ist möglich, daraus ein Volumengeschäft zu machen.
Wir werden nicht drei Jahre warten, um die kritische Masse zu
erreichen", sagte Alahuhta. MMS baue auf dem unerwarteten Erfolg des
Short Message Service (SMS) auf, der binnen weniger Jahre auf eine
Milliarde Kurznachrichten pro Tag gewachsen sei. (APA/Reuters)