Ramallah - Berater von Yasser Arafat haben am Donnerstag jeden Kommentar zu Berichten abgelehnt, wonach der palästinensische Präsident seine möglichen Nachfolger designiert haben soll. Nach Berichten der arabischen Tageszeitung "Al Ittihad" (Vereinigte Arabische Emirate) und des ägyptischen Wochenblattes "Al Moussavar" sagte Arafat den beiden Blättern in Interviews, nach den gesetzlichen Bestimmungen würde ihn Parlamentspräsident Ahmed Korei (Abu Ala) (65) für einen Zeitraum von 60 Tagen ersetzen. Mahmud Abbas (Abu Mazen) (71), sein gegenwärtiger Stellvertreter an der Spitze der Palästinensischen Befreiungsorganisation, würde ihn im PLO-Vorsitz folgen. Nach 60 Tagen müsse der Nachfolger dann in Wahlen bestätigt werden. Als Präsident der Palästinensischen Nationalbehörde (PNA) wurde Arafat 1996 in direkter Wahl von der Bevölkerung im Westjordanland und Gaza-Streifen gewählt. Als PLO-Vorsitzender ist er seit 1969 im Amt. Sein Nachfolger müsste vom Palästinensischen Nationalkongress (PNC) gewählt werden. Arafat beschuldigt Israel, die Nachfolger ins Spiel gebracht zu haben Arafat beschuldigte Israel, seine beiden Sicherheitschefs im Gaza-Streifen und im Westjordanland, Mohammed Dahlan und Oberst Jibril Rajoub, bewusst als mögliche Nachfolger ins Spiel zu bringen, "weil sie wollen, dass ich sie feuere". Beide Männer stünden ihm aber "sehr nahe". Dahlan und Rajoub sind wesentlich jünger als Abbas und Korei. Nach einem Bericht der israelischen Tageszeitung "Yediot Aharonot" hat ein israelisch-arabischer Knesset-Abgeordneter, der am Mittwoch mit Arafat zusammentraf, jedoch vor allzu voreiligen Spekulationen über die mögliche Ablösung des bedrängten Präsidenten gewarnt. "Fangt gar nicht erst an, von der Arafat-Nachfolge zu träumen", sagte Hashem Mahmied nach Angaben des Blattes. "Wer auch immer versucht, Arafats Platz einzunehmen, während er noch am Leben ist, wird auch nicht einen Tag im Amt überleben."(APA/dpa)