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USA: E-Mails nach 11. September als "Grußkarte"
Internet mehr Kommunikations- als Informationsmittel
San Francisco - Nach den Anschlägen am 11. September
haben US-BürgerInnen einer am Donnerstag veröffentlichten Studie zufolge
das Internet eher als Kommunikationsmittel denn als
Informationsquelle genutzt. Mehr als 100 Millionen AmerikanerInnen
verschickten oder erhielten demnach E-Mails, in der Betroffenheit
über die Anschläge zum Ausdruck gebracht wurde.Neue Kommunikationsart
Es habe sich eine gänzlich neue Art der Kommunikation nach dem 11.
September entwickelt, sagte Jeffrey Cole, Leiter der Studie an der
Universität von Kalifornien in Los Angeles. Das Internet sei
kaum dafür genutzt worden, um Informationen und Fakten auszutauschen.
57 Prozent der E-Mails sei demnach vergleichbar mit einer
Postkarte gewesen, in der die Mitteilung selbst weitaus wichtiger
gewesen sei als der Inhalt, heißt es in der Studie weiter. Weniger
als 18 Prozent der 1.200 Befragten verschickten oder erhielten
E-Mails, die direkt nach Vermissten fragten.
TV als Infoquelle
Nur drei Prozent nutzten Internetseiten, um sich über die
Anschläge zu informieren. Dagegen schalteten 80 Prozent den Fernseher
ein, um sich auf den neuesten Stand zu bringen. Das erste Mal von den
Anschlägen erfahren haben mehr als die Hälfte der US-BürgerInnen über das
Fernsehen, 25 Prozent über eine andere Person und 15 Prozent über das
Radio. Nur weniger als ein Prozent erfuhr von den Anschlägen über das
Internet. (APA/Reuters)