Technik
Winz-Thermometer entwickelt
Tausend Mal dünner als ein menschliches Haar - Kohlenstoffröhrchen mit flüssigem Gallium gefüllt
London - Es ist tausend Mal dünner als ein menschliches
Haar: Japanische Physiker haben ein winziges Thermometer gebaut, das
wie ein herkömmliches Fieberthermometer funktioniert. Yihua Gao und
Yoshio Bando vom japanischen Institut für Materialwissenschaften in
Tsukuba füllten dafür ein Miniatur-Kohlenstoffröhrchen mit flüssigem
Gallium. Die Säule aus dem Metall steigt und sinkt mit der Temperatur
wie das Quecksilber in einem Fieberthermometer, berichten die
Forscher im britischen Wissenschaftsjournal "Nature". Das Nanothermometer der Japaner ist nur etwa 75 millionstel
Millimeter dick und 10 tausendstel Millimeter lang. Trotz der
mikroskopischen Abmessungen verhält sich das Gallium darin wie in der
makroskopischen Welt, stellten Gao und Bando fest. Das
Nanothermometer könnte in einer Vielzahl von Anwendungen in der
Miniaturwelt zum Einsatz kommen. Von einem gewöhnlichen
Fieberthermometer unterscheidet es sich allerdings sowohl durch den
Arbeitsbereich, der zwischen 50 und 500 Grad Celsius liegt, als auch
durch die Handhabung: Zum Ablesen ist ein Elektronenmikroskop nötig. (APA/dpa)