Inland
Wiener SPÖ hätte laut IFES absolute Mehrheit
"Falter": SPÖ 52 Prozent, FPÖ 16 Prozent, Grüne 15 Prozent, ÖVP 14 Prozent
Wien - Die im Wiener Rathaus absolut regierende SPÖ hat laut
IFES-Institut noch weiter in der Wählergunst zugelegt. Laut einer in
der aktuellen Ausgabe des "Falter" veröffentlichten Umfrage - sie
wurde im vergangenen Dezember im Auftrag der Wiener SP durchgeführt -
liegt die Zustimmung der Wiener zu den Sozialdemokraten derzeit bei
einer absoluten Mehrheit von 52 Prozent. Bei der Gemeinderatswahl am 25. März des Vorjahres konnte die SPÖ
46,91 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Der Stimmanteil reichte
aus, um 52 der 100 Rathaus-Mandate zu erringen.
Weiterer Gewinner sind laut IFES-Umfrage die Grünen: Sie kommen
auf 15 Prozent Zustimmung (Wien-Wahl 2001: 12,55 Prozent) und haben
damit die ÖVP in der Wählergunst überholt. Die Wiener VP nimmt mit 14
Prozent (2001: 16,39 Prozent) den letzten Platz ein. Stark verloren
hat die FPÖ, mit 16 Prozent (2001: 20,16 Prozent) hat sie ihren
zweiten Rang aber verteidigt.
IFES-Meinungsforscherin Imma Palme bezeichnete die Umfrage (1.000
befragte Wiener über 18 Jahren, Schwankungsbreite plus/minus drei
Prozent) am Mittwoch gegenüber der APA zwar als "Momentaufnahme".
Klar sei allerdings, dass die enorme Zustimmung zur SPÖ vom Wahltag
noch weiter gestiegen sei. "Offenkundig herrscht eine hohe
Zufriedenheit mit den Infrastrukturmaßnahmen, der Stadtverwaltung und
der Person des Bürgermeisters", sagte Palme.
"Die Wiener Politik wird als Gegenpol zur Bundespolitik
verstanden", so die Interpretation der Meinungsforscherin. Das
Vorgehen der Stadtregierung werde als berechenbar und verlässlich
wahrgenommen: "Was im Bund geschieht, wird dagegen oft als bedrohlich
empfunden."
Berücksichtigen müsse man aber auch die soziodemographische
Situation in der Bundeshauptstadt. Nigendwo sonst gebe es so viele
gut ausgebildete und berufstätige Menschen. Außerdem sei in Wien der
Anteil gut gebildeter Frauen höher als jener männlicher Arbeiter, was
laut Palme zu einer höheren Ablehnung der schwarz-blauen
Bundesregierung führt. (APA)