Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Archiv
Das Heidelberger Forschungsinstitut European Media Laboratory (EML) hat einen ersten Erfolg bei der holographischen Datenspeicherung auf tesa-Film vermeldet. Eine neugegründete Firma mit Sitz in Mannheim trägt den Namen tesa scribos GmbH und wird sich mit zukünftigen Anwendungsmöglichkeiten der Datenspeicherung auf tesafilm beschäftigen. Ziel ist die Entwicklung neuer Speichermedien sowie eine Innovation im Kampf gegen Plagiate. Vier Jahre und 3,5 Millionen Euro Vor knapp vier Jahren entdeckten die Physiker Dr. Steffen Noehte und Matthias Gerspach, damals beide noch an der Universität Mannheim, dass sich auf einem handelsüblichen tesa-Film Daten speichern lassen. Die beiden Wissenschaftler setzten ihre Forschungen am Heidelberger European Media Laboratory fort. Die beiden Forscher entdeckten, dass eine handelsübliche Rolle "tesa Multi-Film, kristall-klar" mit einer Länge von etwa zehn Metern und 19 mm Breite theoretisch bis zu zehn GB Daten speichern kann. Tesa investierte bislang rund 3,5 Millionen Euro in die Forschung und Entwicklung dieser Zukunftsprodukte. Datenspeicher zum Aufkleben Neben der Forschung an der sogenannten "tesa-ROM" konzentrierten sie sich auf den Datenspeicher zum Aufkleben: einen modifizierten tesa-Film, in den ein winziges individuelles Hologramm geschrieben wird. Die in diesem "Holospot" enthaltene Datenmenge ist ca. 1000 Mal größer als die eines herkömmlichen Barcodes und erlaubt die fälschungssichere Kennzeichnung von Produkten. Die EML-Forscher schafften es, Hard- und Software für den "Holospot" soweit zu optimieren, dass die Ausgründung möglich wurde. Fälschungssicherheit Die neue Firma tesa scribos wird Anwendungen für die Pharmabranche, die Automobilindustrie und für Hersteller von ID-cards und Laborausrüstung entwickeln. Dabei geht es zum einen darum, mit Sicherheitskonzepten Ausweise fälschungssicher zu machen. Zum anderen können "Holospots" eingesetzt werden, um Plagiate zu verhindern und Originalverpackungen zu kennzeichnen. Die tesa scribos GmbH soll als Gemeinschaftsunternehmen der Forscher und der tesa AG organisatorisch selbständig geführt werden, um eine zielgerichtete und konsequente Entwicklung der Verfahren unabhängig vom traditionellen Klebebandgeschäft der tesa AG sicherzustellen. "Insgesamt wird die Anfangsfinanzierung der Gesellschaft sich auf über fünf Millionen Euro belaufen und damit die weiteren Entwicklungsarbeiten sicherstellen", so die tesa AG heute auf ihrer Jahrespressekonferenz in Frankfurt.(red)