Der inhaftierte russische Journalist Grigori Pasko erhält dieses Jahr den mit 12.500 Euro (172.004 S) dotierten Leipziger "Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien". Pasko werde für seine mutige Berichterstattung über illegale Atommüllbeseitigung durch die russische Armee geehrt, teilte die Medienstiftung der Leipziger Sparkasse am Dienstag mit. Der frühere Militärjournalist war nach einem mehrjährigen Verfahren Ende Dezember 2001 zu vier Jahren Haft wegen Landesverrats verurteilt worden. Er hatte für japanische Medien über Umweltschäden durch die russische Pazifikflotte berichtet. Pasko wurde noch im Gerichtssaal verhaftet, obwohl das Urteil noch nicht rechtskräftig ist und er es vor dem Obersten Gericht angefochten hat. Bis auf weiters in Haft Sein Anwalt Anatoli Pyschkin teilte am Dienstag in der fernöstlichen Hafenstadt Wladiwostok mit, die Militärkammer des Obersten Gerichts in Russland habe den Haftbefehl bestätigt. Pasko müsse bis zum offiziellen Inkrafttreten der Strafe in Untersuchungshaft bleiben. Jolanda Voldanova erhält den zweiten Preis Die 1999 gegründete Medienstiftung, die über ein Vermögen von acht Millionen Mark (4,09 Mill. Euro/56,3 Mill. S) verfügt, würdigt mit ihrem Preis alljährlich Verdienste um die Pressefreiheit. Der zweite Preis (7.500 Euro) dieses Jahres geht an Jolana Voldanova in Vertretung der Nachrichtenredaktion des tschechischen Staatsfernsehens CT. Voldanova war Teilnehmerin und "Gesicht" einer Streikaktion beim tschechischen Staatsfernsehen, mit der sich die Nachrichtenredaktion gegen parteipolitische Einflussnahme wehrte. Dritter Preis an Chefreporterin der "Lausitzer Rundschau" Mit dem dritten Preis (5.000 Euro) wird die Chefreporterin der Tageszeitung "Lausitzer Rundschau" in Cottbus ausgezeichnet. Sie erhält den Preis unter anderem für ihre Recherchen und Veröffentlichungen zu Unregelmäßigkeiten in der städtischen Wohnungsgesellschaft. Trotz massiven Drucks von anonymer wie öffentlicher Seite habe sie sich nicht von der Suche nach der Wahrheit abbringen lassen, hieß es in der Begründung des Stiftungsrates. Die Auszeichnungen sollen am 2. Mai in Leipzig überreicht werden. (APA)