Bozen/Innsbruck - Die Stiftung Südtiroler Sparkasse wird die Kontrolle an ihrem gleichnamigen Bankinstitut abgeben und 20 Prozent des Kapitals an die Banca Popolare di Lodi verkaufen. Stiftungspräsident Hans Rubner bestätigte dem STANDARD , dass zwischen den Kreditinstituten ein "letter of intend" unterzeichnet wurde. Damit sind nun auch die Holding-Pläne zwischen Sparkasse und Hypo-Tirol, die am Widerstand einiger Landespolitiker scheiterten, de facto auf Eis gelegt. Die lombardische Volksbank zahlt für das gesamte Paket 358,5 Mio. Euro (4, 93 Mrd. S), pro Aktie 498,04 Euro. Die Sparkassen-Stiftung reduziert ihren Anteil an der Bank von 68,8 auf 49 Prozent. Offen ist, ob damit dem italienischen Ciampi-Gesetz genüge getan ist, das die Bankstiftungen zwingt, nicht nur die Mehrheit an Anteilen, sondern auch de facto an Mitsprache abzugeben. Um dies zu gewährleisten, sei laut Rubner geplant, dass auch die Bayerische Landesbank ihren Zehn-Prozent-Anteil an der SüdSpa verdopple. Finanziert werden dürfte diese Transaktion durch den Verkauf von Bawag-Anteilen der Bayerischen Landesbank an die Südtiroler Sparkasse. "Wir wären an Bawag-Aktien interessiert", sagt Rubner. Die restlichen 21 Prozent halten rund 12.000 Kleinaktionäre. Neue Verhandlungen mit der Hypo-Tirol schließt Rubner aus: "In Innsbruck scheint es in Richtung einer Raiffeisen-Beteiligung zu gehen." (bs, DER STANDARD, Printausgabe 5.2.2002)