Wien - "Wir haben zwar einen Verdächtigen, kennen aber dessen Identität noch nicht", hieß es Sonntag im Wiener Sicherheitsbüro zum Stand der Ermittlungen im jüngsten Mordfall. Die 66-jährige Elisabeth K. war Freitagabend in ihrer Wohnung in der Auhofstraße in Wien-Hietzing gefunden worden. Sie dürfte mit ihrer Pyjamahose erwürgt worden sein. Außerdem wies die Leiche schwere Kopfverletzungen auf.Als mutmaßlichen Täter suchen die Kriminalisten einen etwa 25-jährigen, eher kleineren, schwarzhaarigen Mann, den die unternehmungslustige Elisabeth K. am 26. Jänner in einem Tanzcafé kennen gelernt hatte. Nach bisherigen Recherchen der Polizei haben die beiden gegen zwei Uhr gemeinsam das Lokal in der Testarellogasse verlassen. Das Verbrechen dürfte noch in derselben Nacht begangen worden sein. Fast eine Woche später wurde die tote Frau dann von ihrer Tochter entdeckt. Sie hatte in der Wohnung Nachschau gehalten, weil die Mutter seit Tagen das Telefon nicht mehr abgenommen hatte. Die Nachforschungen in der Wohnung des Opfers ergaben, dass der Täter wahrscheinlich mehrere Wertgegenstände, darunter eine Münzsammlung, mitgenommen hat. Auch von der Handtasche der Frau fehlte jede Spur. Die Kriminalisten der Gruppe Robert Jandl ermitteln also in Richtung Raubmord. (simo/DER STANDARD, Print, 4.2.2002)