Wien - Die Wiener Hakoah kehrt auf ihren alten Sportplatz zurück. Jahrelang hatte der jüdische Sportverein um die Restitution seines von den Nationalsozialisten geraubten Sportplatzes kämpfen müssen. Am Freitag hat Bürgermeister Michael Häupl (S) nun verkündet, dass der Verein seine 1938 "arisierte" Anlage im Wiener Prater zurück erhalten soll. Die Hakoah hatte lange gefordert, dass eine neue Sportanlage im Augarten errichtet werden solle. Dies war auf heftigen Widerstand einer Bürgerinitiative und der Rathaus-Opposition von FPÖ, ÖVP und Grünen gestoßen. Statt des Augartens erhält die Hakoah nun die derzeit vom Sportclub Finanzministerium betriebene Anlage in der Ichmanngasse 1 in Wien-Leopoldstadt. Laut Häupl ist das "ziemlich genau jener Platz, den die Hakoah vor 1938 genutzt hat". Die Realisierung der neuen Hakoah-Anlage ist bis 1. Jänner 2004 geplant. Grundlage für die Restitution ist das Washingtoner Abkommen vom Jänner des Vorjahres. Die Stadt Wien und der Bund haben sich darin verpflichtet, um insgesamt acht Mill. US-Dollar (9,26 Mill. Euro) das Hakoah-Sportgelände wieder erstehen zu lassen. Per Grundstücksabtausch Die Stadt Wien will die Anlage im Prater per Grundstücksabtausch vom Bund übernehmen. Häupl kündigte dazu ein Gespräch mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) an. Auch die Frage der Betriebskosten - sie war Ursache für das Festhalten von Hakoah und der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) am Strandort Augarten - wurde laut Häupl geklärt: Es wird keinen direkten Zuschuss der Stadt Wien geben. Stattdessen soll nur ein Teil der in Washington vereinbarten Summe in die Adaptierung der Anlage fließen. Der Rest wird in eine Stiftung eingebracht, aus der die Betriebskosten finanziert werden sollen. Häupl betonte, dass es von allen Seiten Zustimmung zur der Restitutionslösung gebe. Nicht nur die Hakoah und die IKG seien mit dem Sportplatz des SC Finanz im Wiener Prater zufrieden. Auch bei allen Rathaus-Fraktionen herrsche "im Prinzip große Zustimmung". (APA)