Porto Alegre - Beim Weltsozialforum im brasilianischen Porto Alegre gibt es auch ein regelrechtes Defilee französischer Politiker: Drei Präsidentschaftskandidaten, sechs Mitglieder der Linksregierung von Premierminister Lionel Jospin sowie ranghohe Vertreter der konservativen RPR-Partei von Präsident Jacques Chirac geben sich dort ein Stelldichein. Angesichts der in Frankreich bevorstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen wollte sich offenbar niemand das medienträchtige Ereignis entgehen lassen - zumal Globalisierungskritik bei den Franzosen hoch im Kurs steht. Nach Informationen der Tageszeitung "Le Parisien" sorgte das Büro von Premierminister Jospin sogar dafür, dem linksrepublikanischen Präsidentschaftskandidaten Jean-Pierre Chevenement ein Stück weit die Tour zu vermasseln: Es sei Druck ausgeübt worden, damit Chevenement in Porto Alegre auf keinen Fall die Ehre des Schlusswortes zuteil werde. Daraufhin sei auf die Schnelle noch ein Runder Tisch nach dem Redebeitrag Chevenements angesetzt worden. (APA)