Washington - Die US-Regierung will künftig den einzelnen Bundesstaaten erlauben, Föten als "ungeborene Kinder" einzustufen, um damit ärmeren Müttern kostenlose medizinische Betreuung während der Schwangerschaft zu ermöglichen. Das hat Gesundheitsminister Tommy Thompson angekündigt und damit heftige Reaktionen bei AbtreibungsbefürworterInnen hervorgerufen, wie US-Medien am Freitag berichteten. Sie befürchten, dass die Neuregelung ein Weg sei, "durch die Hintertür" das Recht von Frauen auf Schwangerschaftsabbruch zu untergraben. Wie Thompson erläuterte, können die meisten einkommensschwachen Frauen über die Bundeskrankenversicherung für Bedürftige (Medicaid) kostenlose Betreuung während der Schwangerschaft erhalten. Es gebe aber Lücken, erklärte der Minister. Eine Neudefinitition des Begriffes Kindes könnte daher auch den bisher nicht erfassten Frauen während der Schwangerschaft kostenlose Betreuung sichern. Als Kind soll danach künftig bei der staatlichen Gesundheitsfürsorge jedEr "von der Empfängnis bis zum Alter von 19" eingestuft werden können. (APA/dpa)