Wien - Was fehlt, ist der "Feinschliff", gab der Bürgermeister zu. Aber sein Versprechen, bis Anfang Februar eine Lösung der Restitutionsfrage für den Sportplatz der Hakoah (hebräisch für "Kraft") zu finden, habe er eingehalten, sagte Michael Häupl (SP). Am Freitag erklärte er offiziell, was sich im Verlauf der Woche angekündigt hatte: Der jüdische Sportverein Hakoah wird auf den bisher vom SC Finanz genutzten Sportplatz in der Ichmanngasse im Prater ziehen. Der Platz liegt zu einem großen Teil dort, wo die 1938 von den Nazis geraubten Hakoah-Sportstätten waren. Das 19.000 m² große Areal soll durch einen Immobilientausch (eine ehemalige Volksschule in der Rahlgasse bietet Raum, den das dortige Gymnaisum benötigt) vom Bund an die Stadt gehen. Wien werde mit der Hakoah die "für sie günstigste" Rechtsform der Nutzung beschließen. Die Betriebskosten sollen über eine Stiftung finanziert werden. In die werde ein Teil jener acht Millionen US-Dollar (9,26 Mill. Euro), die Bund und Stadt dem Verein zu gleichen Teilen für Neubauten zugesagt haben, fließen "weil die Hakoah nicht alles für den Bau aufbrauchen wird." 2004, hofft Häupl, werde der Grundstückstausch vollzogen sein. Nicht nur die Oppositionszeigte sich angetan, auch der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, sprach von einem "schönen Tag". Er gab aber zu Bedenken, dass die Frage eines Sportplatzes für die Schüler der Schulen um den Augarten ungelöst sei. (rott/DER STANDARD, Print, 2.2.2002)