Wien - Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider (F) schließt eine Rückkehr in die Bundespolitik aus. Zu seinen Parteikollegen Herbert Scheibner und Peter Westenthaler, die sich für ein stärkeres Engagement des Alt-Parteiobmanns in der Bundespolitik ausgesprochen hatten, meinte er Mittwochabend im Gespräch mit Journalisten wörtlich: "Das ist sehr nett, ich fühle mich sehr geehrt." Haider meinte weiters, "meine Freunde werden sich noch freuen, dass ich in Kärnten bin." Bei der nächsten Landtagswahl im Jahr 2004 will er neuerlich in Kärnten für die Funktion des Landeshauptmanns kandidieren. Spekulationen über eine mögliche Rückkehr Jörg Haiders in den Nationalrat hatte es zuletzt nach dem angekündigten Rückzug des Abgeordneten Herbert Haigermoser gegeben. Da der auf der Bundesliste nächstgereihte Oberösterreicher Karl Wimleitner schon abgewinkt hat und Ewald Stadler mittlerweile Volksanwalt ist, käme Haider als nächster zum Zug. Auch er, Haider, werde auf das Mandat jedoch verzichten, machte er jetzt klar, obwohl Westenthaler gemeint hatte, er würde sich über eine Rückkehr Haiders "riesig freuen". Er fände das "total gut" und würde auch seinen Posten als Klubobmann sofort räumen. Auch Parteivize Scheibner hatte sich für ein stärkeres Engagement Haiders in der Bundespolitik ausgesprochen. SPÖ sieht offenen Putsch gegen Riess-Passer Nach Ansicht von SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl gesteht die FPÖ mit ihren "verzweifelten Rufen" nach Landeshauptmann Jörg Haider "ihr totales Scheitern als Regierungspartei offen ein". Außerdem komme der einstimmige Ruf hochrangiger FPÖ-Politiker nach einer Rückkehr Haiders in die Bundespolitik "einem offenen Putsch" gegen Parteichefin Susanne Riess-Passer gleich, meinte Kuntzl am Donnerstag in einer Aussendung. Zuletzt hatten sich Klubobmann Peter Westenthaler und Verteidigungsminister Herbert Scheibner für ein verstärktes bundespolitisches Engagement Haiders ausgesprochen. "Riess-Passer, die von der Basis ohnehin nur als Schüssels Sekretärin gesehen wird, wird offen demontiert." Die ÖVP könne sich jedenfalls noch auf spannende Zeiten mit ihrem Koalitionspartner einstellen. "Denn egal, ob Haider nun kommt oder nicht, das Wort der Vizekanzlerin ist in der FPÖ keinen Deut mehr wert, diese Marionette Haiders hat ausgedient", meinte Kuntzl. (APA)