International
Afrikaner dringen auf mehr Unterstützung der Vereinten Nationen
Appell an Sicherheitsrat
New York- Afrika befürchtet, dass durch die
Konzentration auf den Anti-Terror-Kampf seine eigenen Konflikte wie
Armut und die Aids-Problematik weniger Beachtung bei der
internationalen Gemeinschaft finden könnten. Minister mehrerer
afrikanischer Regierungen appellierten in einer offenen Debatte im
Weltsicherheitsrat an die Vereinten Nationen, die Entwicklung ihrer
Länder angesichts des Wiederaufbaus von Afghanistan nicht zu
vernachlässigen. Der Beauftragte der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Javier
Solana, bestätigte in der bis Mittwoch früh dauernden Debatte, es
gebe mehr und mehr Anzeichen dafür, "dass die Afrikaner selbst die
Verantwortung für Frieden, Sicherheit und Stabilität auf ihrem
Kontinent übernehmen". Dennoch entfielen einige Bereiche der
Konfliktbewältigung und des Friedensprozesses weiterhin auf die
Vereinten Nationen.
Die stellvertretende UNO-Generalsekretärin, Louise Frechette,
erklärte den Ministern, dass die UNO zu einer engeren Kooperation mit
Afrikas regionalen Einrichtungen bereit seien. Doch "ohne echten
politischen Willen - seitens der afrikanischen Führer mit ihrem
Einsatz für den Frieden und seitens der Sicherheitsratsmitglieder mit
entschiedenen Aktionen zu Gunsten Afrikas - kommen wir nicht weit",
sagte Frechette. (APA/dpa)