"Wörter wie sozial sollen nicht zu Schimpfwörtern verkommen"
Das Sozialstaat- Volksbegehren erhält prominente Unterstützung von Hubert von Goisern und Gerhard Haderer
Redaktion
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Linz - Mit dem Musiker Hubert von Goisern und dem Zeichner
Gerhard Haderer wird das "Sozialstaat"-Volksbegehren in
Oberösterreich prominent unterstützt. Es müsse ins Bewusstsein
dringen, dass "es einem nicht gut gehen kann, wenn es denen um mich
nicht gut geht", begründete von Goisern seine Entscheidung in einer
Pressekonferenz am Mittwoch in Linz. Hans Riedler, Sprecher der
"Oberösterreichischen Plattform für das Volksbegehren" betonte,
"dieses Volksbegehren ist für und nicht gegen etwas".
Schere zwischen arm und reich wird größer
Er sei gefragt worden, ob er "dabei sein will", berichtete von
Goisern von seiner Entscheidung zur Unterstützung. Sein erster Reflex
sei gewesen "Ja". Dann allerdings habe er sich überlegt, dass er
eigentlich gerade in einer CD-Produktion stecke, die momentan
wichtiger sei. Aber dann sei ihm aufgefallen, dass dies ein
Mechanismus sei, "den er nicht mag". Jetzt unterstütze er es doch,
weil er nicht wolle, dass Wörter wie "sozial" zu Schimpfwörtern und
"Solidarität" zur Worthülse verkommen. Die Schere zwischen "Reich und
Arm" werde auf der ganzen Welt immer größer, "blöderweise bei uns
auch", argumentierte der - nach eigenen Angaben - "Gutverdiener" von
Goisern. Und das sei völlig verkehrt, führe es doch zu Kriegen und
Konflikten.
Tropfen auf dem heißen Stein?
Das "Frauen-Volksbegehren" war das Einzige, das der Musiker je
unterschrieben habe. Aber weil nichts durchgesetzt worden sei, sei er
"skeptisch", dass "dieses jetzt was bringt". Trotzdem, selbst in
diesem Fall "ist es hoffentlich einer der Tropfen auf dem heißen
Stein, der, wenn er abkühlt, eine Delle hinterlässt".
"Wenn es von einer Partei ausgegangen wäre, wäre ich nicht da"
Das "überparteiliche" Volksbegehren wurde zur Erhaltung und
Absicherung unseres Wohlfahrtstaates" initiiert, so Riedler. "Alle
sollen einen Anteil an unserem Reichtum haben." Er habe keine Angst,
dass jemand nicht unterschreiben könnte, weil das Volksbegehren unter
anderem von der SPÖ und den Grünen unterstützt wird. In
Oberösterreich hätten sogar schon zwei "schwarze" PolitikerInnen - Anna
Eisenrauch und Otto Gumpinger - die Unterstützungserklärung
unterschrieben. Auch von Goisern betonte: "Wenn das Volksbegehren von
einer Partei ausgegangen wäre, wäre ich nicht da". Gerhard Haderer
konnte seine Gründe für die Unterstützung in der Pressekonferenz
nicht erläutern, weil er krankheitsbedingt nicht kommen konnte.
Die Eintragungsfrist für das Volksbegehren beginnt am 3. April und
endet am 10. April. Ziel ist es, die Sozialstaatlichkeit in der
österreichischen Bundesverfassung zu verankern. Das
Einleitungsverfahren bis Ende November brachte fast 40.000
Unterschriften - in Oberösterreich über 8.000. Er sei "guter
Hoffnung", dass viele unterschreiben, so Riedler, eine Million "wäre
schön". (APA)
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