Stockholm - Die am Montag in Stockholm gestorbene Schriftstellerin Astrid Lindgren wird in ihrem Geburtsort Vimmerby neben dem Grab ihrer Eltern beerdigt. Wie die Familie der weltweit populärsten Kinderbuchautorin unserer Zeit am Mittwoch in Stockholm bestätigte, hatte Astrid Lindgren diesen Wunsch bereits lange vor ihrem Tod geäußert. Der Tag der Beerdigung soll spätestens am Donnerstag bekannt gegeben werden. In Vimmerby im idyllischen mittelschwedischen Bezirk Smeland war Lindgren am 14. November 1907 zur Welt gekommen und als Bauerntochter aufgewachsen. Der elterliche Näs-Hof, ein vormaliges Pfarrhaus, war nach Aussage der Schriftstellerin Vorbild für die "Villa Kunterbunt", in der ihre erste und erfolgreichste Kinderbuch-Heldin Pippi Langstrumpf lebte. Die eigene Kindheit in Vimmerby diente ihr auch als Vorlage für "Wir Kinder aus Bullerbü" und "Michel aus Lönneberga". Astrid Lindgrens Ehemann ist in Stockholm begraben, wo die Schriftstellerin zunächst mit ihrem Mann und nach dessen Tod 1952 allein lebte. Großer Gedenkgottesdienst in Stockholm Die Lindgren-Tochter Karin Nyman teilte mit, dass trotz des Wunsches ihrer Mutter nach einer Beerdigung im engsten Familienkreis ein großer Gedenkgottesdienst in Stockholm geplant wird. "Wir haben Anfragen aus aller Welt von Menschen bekommen, die direkt Anteil nehmen wollen", erklärte Nyman. Die an den Gottesdienst anschließende Beerdigung im fast 300 Kilometer entfernten Vimmerby soll dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Nahe der Stadt findet sich auch ein 100.000 Quadratmeter großer Märchenpark mit Motiven aus den Büchern von Lindgren. In Schweden wurden nach dem Tod der Autorin mehrere Initiativen zur Schaffung von Astrid-Lindgren-Preisen bekannt. Als aussichtslos galt dabei ein Anlauf mehrerer Literaturwissenschaftler, Astrid Lindgren posthum für den Friedensnobelpreis dieses Jahres vorzuschlagen. Verleihungen dieser Auszeichnung nach dem Tod eines Kandidaten sind vom zuständigen Osloer Komitee nach einer posthumen Verleihung 1961 an den im selben Jahr ums Leben gekommenen schwedischen UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld ausdrücklich ausgeschlossen worden. (APA)