Welt
Joanneum Research nimmt europäische Bioenergieforschung unter die Lupe
EU-Kommission betraut Grazer Forscher mit Millionenauftrag
Graz - In welche Richtung soll die europäische
Bioenergieforschung in Zukunft gehen? Die Antwort darauf soll in den
kommenden eineinhalb Jahren die steirische Forschungsgesellschaft
Joanneum Research finden. Zu diesem Zweck wurde die landeseigene
Forschungsinstitution dieser Tage von der Europäischen Kommission
mit dem 1,4 Mio.-Euro-Projekt "Bioenergieforschung" betraut. Nach Analyse des aktuellen Forschungsstandes in den 24
europäischen Ländern will man darin zu Zielvorgaben für die
zukünftigen Forschungsprogramme auf dieser Ebene kommen, erklärte
Joanneum-Sprecher Hans-Peter Weingand. Die Erhebungen werden vom Institut für Energieforschung der
Joanneum Research unter der Leitung von Josef Spitzer durchgeführt.
Fragen
Wer forscht wo an der Verbesserung von biomassebefeuerten
Heizungsanlagen, wer entwickelt umweltverträgliche Kälte- und
Klimaanlagen, gibt es europäische Fortschritte in der Entwicklung von
Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung bei Biomassefeuerungen und hat diese
Arbeit im europäischen bzw. globalen Kontext gesehen überhaupt einen
Sinn? Mit diesen und einer langen Reihe ähnlicher Fragen werden sich
die Experten des Joanneum Research in den kommenden 18 Monaten
beschäftigen.
Hierzu wird als erster Schritt eine Analyse der spezifischen
Forschungsprojekte in den einzelnen europäischen Ländern
durchgeführt, in welcher dann auch die Forschungsziele und -programme
verglichen und Gemeinsamkeiten aufgezeigt werden", so der Sprecher.
Auf der Basis dieser Analyse werden dann Vorschläge für die Struktur
und Inhalt der Bioenergieforschung des Europäischen Forschungsraumes
erarbeitet. Hier soll sich dann auch klären , welche
Kompetenznetzwerke und Großvorhaben eingerichtet werden sollen.
Wettbewerb
Hinter dem Forschungsauftrag der Europäischen Kommission liegt das
Bestreben der Kommission, der amerikanischen und japanischen
Herausforderung bei der Technologieentwicklung, eigene
Forschungsstrategien entgegenzusetzen. In Zusammenhang des
angestrebten "Europäischen Forschungsraums" (EFR) will man sich
besser mit allen 24 europäischen Ländern (EU-Mitglieder und
Beitrittskandidaten) koordinieren. So stellt die Kommission nun 1,4
Mio. Euro (19,2 Mio. Schilling) für die Strategieentwicklung am
Bioenergiesektor zur Verfügung.(APA)