Wien - "Ein echter Durchbruch von Digital-TV ist in Österreich erst zwischen 2007 und 2008 zu erwarten", prognostiziert Kathrin Nothaft vom Beratungsunternehmen Telebild. Einig ist man sich bei der Auftaktveranstaltung der "Digitalen Plattform Austria", dass digitales Fernsehen via Hausantenne (DVB-T) vor allem Neues bieten müsse, um sich durchzusetzen.Gemeinsamer technischer Standard Für eine erfolgreiche Digitalisierung Österreichs brauche es zudem einen gemeinsamen technischen Standard, fordert Karl Pachner vom ORF Business Development. Geräte für Digital-TV, Kabel oder Satellit müssen austauschbar sein, etwa über die so genannte Multimedia Home Plattform (MHP). Auf die hat man sich in Deutschland bereits geeinigt - entsprechende Decoder sind aber längst nicht ausreichend verfügbar. Und derzeit noch zu teuer, betont Nothaft. Frequenzausstattung hart erarbeiten Zuerst müsse noch die "Frequenzausstattung hart erarbeitet" werden, erklärt Franz Prull, Frequenzexperte und stellvertretender Leiter der Medienbehörde Komm- Austria. Die deutsche Beratungsfirma LS Telecom hat im Auftrag der KommAustria festgestellt, dass grundsätzlich ein bis zwei Kanäle pro Ballungsraum (einschließlich Wien) für DVB-T zur Verfügung stehen. Geeinigt habe man sich bereits darauf, jeweils vier Programme pro Kanal "zusammenzubündeln". Probebetrieb bis Ende des kommenden Jahres Bis Ende kommenden Jahres muss nun ein digitaler Probebetrieb gestartet werden, schreibt das Privat-TV-Gesetz vor. 2006 sollen die Frequenzen auf einer internationalen Konferenz koordiniert und gemeinsame EU-weite Richtlinien erarbeitet werden. Die endgültige Abschaltung der analogen Fernsehprogramme, wie es in Berlin bereits für 2003 geplant ist, sei letztendlich Sache des Gesetzgebers, meint Bernd Holznagel von der Wilhelms-Universität Münster. (jed/DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 30. Jänner 2002)