Etat
Schicksal eines US-Journalisten beschäftigt USA und Pakistan
Seit einer Woche vermisst und vermutlich entführt
Das Schicksal eines seit einer Woche in
Pakistan vermissten amerikanischen Journalisten beschäftigt die
höchsten Stellen in Washington und Islamabad. Am Montag teilte das
Weiße Haus mit, dass alles unternommen werde, um die Freilassung des
Reporters zu erreichen. Der für die New Yorker Zeitung "The Wall
Street Journal" arbeitende Daniel Pearl verschwand am 23. Jänner, als
er sich in Karachi mit Mitgliedern einer extremistischen islamischen
Organisation treffen wollte, der Verbindungen zu Osama Bin Ladens
Terrornetzwerk El Kaida nachgesagt werden.Pearl ist kein CIA-Mitglied
In einer E-Mail, die am Sonntag mehreren Zeitungen in den USA
zuging, bekannte sich eine Gruppe namens Nationale Bewegung für die
Wiederherstellung der Souveränität Pakistans zu der Entführung. Die
pakistanische Polizei ließ jedoch verlauten, dass ihr eine solche
Organisation unbekannt sei. Es sei hingegen wahrscheinlich, dass der
Journalist von der Gruppe Harkat ul-Mujahedeen gekidnappt worden sei,
die Verbindungen zu El Kaida unterhalte. In dem Scheiben wird Pearl
beschuldigt, ein Agent des US-Geheimdienstes CIA zu sein. Dem haben
das "Wall Street Journal" und die CIA widersprochen. Fleischer
erklärte am Montag, Pearl sei ein Journalist, der nur seine Arbeit
tun wollte.
Die Forderung für Freilassung
Als Bedingung für Pearls Freilassung verlangen die Entführer, dass
Pakistanis, die von den USA in Guantanamo auf Kuba interniert sind,
freien Zugang zu ihren Anwälten und Besuch von ihren Familien
erhalten. Außerdem verlangen sie die Freilassung Abdul Salam Saifs,
der bis zum Sturz des Taliban-Regimes Sprecher und Botschafter Kabuls
in Pakistan war. (APA)