London - Die Kombination zweier neuer Medikamente hat sich in der Kontrolle des Tumorwachstums bei Brustkrebs-PatientInnen als vielversprechend erwiesen. Bei den Substanzen handelt es sich um trastuzumab, bekannt als Herceptin, und das bis dato noch nicht lizenzierte Medikament ZC1839, bezeichnet als Iressa. Obwohl die Ergebnisse laut ForscherInnen den noch "höchst experimentellen Status" widerspiegeln, soll die Kombination der Wirkstoffe gegen zwei bei Brustkrebs häufig involvierten Genen wirken. Die Ergebnisse wurden in den Annals of Oncology veröffentlicht. Das italienische ForscherInnenteam unter der Leitung von Nicola Normanno geht aber davon aus, dass die Substanzen auch in der Behandlung anderer Krebsformen angewendet werden könnten.Herceptin und Iressa sollen sich von konventionellen zelltötenden Krebsmedikamenten unterscheiden, da sie maßgeschneidert gegen spezifische Onkogene, die Krebszellen produzieren, vorgehen. Derzeit wird Herceptin entweder ausschließlich oder in Kombination mit einer Chemotherapie verabreicht, um fortgeschrittenen Brustkrebs einzudämmen. Iressa kommt zusammen mit anderen Therapien in klinischen Krebsstudien zum Einsatz. In der Studie wurden die Medikamente einzeln an Brustkrebszellen, die die beiden Onkogene HER2 und EGFR exprimieren, getestet. Jede Substanz für sich verhinderte das Krebszellenwachstum zwischen 30 und 55 Prozent. In Kombination stieg die Rate sogar auf 70 Prozent. Tests haben laut ForscherInnen bestätigt, dass beide Wirkstoffe synergistisch wirken. Wie Normanno der BBC gegenüber berichtete, könnte die Kombinationstherapie zusammen mit konventionellen zelltötenden Medikamenten eingesetzt werden. Der Onkologe ist der Meinung, dass es realistischer ist, das Tumorwachstum unter Kontrolle zu halten, als das oftmals unerreichte Ziel, die Tumorzellen vollständig zu zerstören, anzustreben. (pte)