München - Anleger, die bei fest verzinslichen Wertpapieren nicht nur auf die Rendite sondern auch auf ethisch-ökologische Kriterien achten, können sich jetzt bei der Münchner Ratingagentur oekom research genauer informieren, die die 30 Staaten der OECD sowie Russland nach ethisch-ökologischen Kriterien untersucht hat. Am besten schnitt demnach Norwegen ab, Deutschland lag im Mittelfeld. Das Rating erlaube beispielsweise Aussagen über Energieverbrauch, Abfallaufkommen und Emissionen eines Staates sowie über dessen Frischwasserressourcen. Im sozialen Bereich seien unter anderem das Bildungs- und Gesundheitswesen eines Landes, sein politisches System sowie die Einhaltung von Menschenrechten untersucht wurden. Die Agentur wies darauf hin, dass das Nachhaltigkeits-Rating eine Ergänzung zu klassischen Credit Ratings sei. Insofern sei bei der Bewertung auf finanzwirtschaftliche Indikatoren verzichtet worden. Dominanz Skandinaviens Die ersten Plätze des Rankings belegen den Angaben zufolge vier skandinavische Staaten, Russland bildet das Schlusslicht. Die Analysten von oekom research bescheinigten Spitzenreiter Norwegen eine hervorragende Gesamtperformance, die im sozialen Bereich besonders hervorzuheben sei. Beispielhaft seien die für europäische Verhältnisse geringe Staatsverschuldung und die geringe Arbeitslosigkeit bei generell guten Arbeitsbedingungen. Deutschland und die USA sind bei dem Rating lediglich im Mittelfeld platziert. Der zwölfte Rang Deutschlands sei vor allem auf Defizite im Bereich Bildung und auf die hohe Arbeitslosigkeit zurückzuführen. Auch im Umweltbereich blieben die Deutschen deutlich hinter einer Vielzahl von OECD-Staaten zurück. Dafür verantwortlich sei die geringe Artenvielfalt und der niedrige Anteil geschützter Naturflächen. Vorbildlich sei Deutschland beim effizienten Umgang mit knappen Ressourcen: Bezogen auf die Wirtschaftsleistung habe das Land relativ geringe Schadstoffemissionen sowie ein niedriges Abfallaufkommen und Energieverbrauch.(APA/AP)