Graz - "Einige Projekte des Generalverkehrsplans, die die Steiermark beträfen, müssten unbedingt vorgereiht bzw. nachverhandelt werden, meinte LH Waltraud Klasnic nach der Präsentation des Plans am Freitag in Wien beim "Reformdialog" in der Hofburg. Dazu zählten der Semmeringbasistunnel als "Herzstück der neuen Südbahn, bei dem es gelungen sei, den Baubeginn von 2012 auf 2007 vorzuverlegen. Allerdings müssten die Mittel bereitgestellt werden, so Klasnic. Kritik kam von der steirischen SP und der steirischen Industriellenvereinigung. Klasnic habe sich auch zusammen mit dem für Infrastruktur zuständigen Landesrat LH-Stv. Leopold Schöggl (F) für eine Vorverlegung des Projekts S 6, der Verbindung von Judenburg nach Scheifling sowie der S 7, der früheren Fürstenfelder Bundesstraße in Richtung Osten eingesetzt. Bei der Pyhrn-Bahnstrecke forderten Klasnic und Schöggl Nachverhandlungen. Die Landeshauptfrau bekräftigte, dass der Zeitplan des GVP nicht akzeptabel sei: Man brauche Verfahrensverkürzungen und Kompetenzklarstellungen. Schöggl bezeichnet den Plan gegenüber der APA als modifizierbar, in Bezug auf die Pyhrnbahn wolle man die Kooperation mit Oberösterreich intensivieren. Die steirische SP bezeichnete den GVP neuerlich als "eine einzige Benachteiligung der Steiermark", so Klubchef Siegfried Schrittwieser. Die großen Achsen für die Steiermark - Pyhrn und Semmering - seien weder zeitlich noch finanziell abgesichert. LH Klasnic habe ihm, Schrittwieser zudem mitgeteilt, dass sie die Vetoforderung an Minister Martin Bartenstein gegen den GVP in der Regierung nicht unterstütze, so Schrittwieser. Die SP werde daher beim Sonderlandtag am Dienstag zum Thema GVP je eine Dringliche Anfrage an Klasnic und Schöggl einbringen. VP und FP kündigten an, ihrerseits eine Dringliche an Schöggl richten zu wollen. Von Seiten der Industriellenvereinigung Steiermark hieß es am Freitag am Randes ihres Konjunkturgespräches in Graz, die Steiermark müsse ihre Strategie in Sachen Infrastruktur und Speziell Pyhrnbahn überdenken und mehr Lobbying betreiben. "Klinkenputzen ist eine knochenharte Kleinarbeit. Aber wo geschaufelt wird, wird etwas gebaut. Bei geschriebenen Papieren geht oft nichts weiter," so Geschäftsführer Thomas Krautzer. (APA)