Stockholm/Düsseldorf - Der schwedische Telekommunikationsriese Ericsson ist 2001 erstmals tief in die roten Zahlen gerutscht, hat aber dennoch geringere Verluste gemacht als von Analysten erwartet. Wie der Konzern am Freitag in Stockholm berichtete, entstand ein Verlust von 21,1 Mrd. Schwedischen Kronen (2,27 Mrd. Euro/31,3 Mrd. S) nach einem Gewinn vor Steuern von 14,3 Mrd. Kronen im Vorjahr. Für 2002 erwartet Ericsson weiter schwierige Marktbedingungen, vor allem im ersten Halbjahr. Trotz Marktschwäche sind 2002 aber wieder Gewinne geplant.Stellenabbau Der Umsatz des Konzerns lag im Gesamtjahr bei 210,8 Mrd. Kronen - fünf Prozent weniger als 2000 (221,6 Mrd. Kronen). Ericsson begründete dies mit der geringere Investitionsbereitschaft der Netzbetreiber angesichts der konjunkturellen Schwäche. Auf die Krise der IT-Branche reagierte Ericsson 2001 mit drastischem Stellenabbau: Knapp 20.000 Arbeitsplätze wurden gestrichen. Ende 2001 beschäftigte das Unternehmen nur noch rund 86.000 Menschen. Im vierten Quartal 2001 wurde ein Umsatz von 58,5 Mrd. Kronen erzielt. Dies entspreche gegenüber dem dritten Quartal 2001 einem Anstieg um 25 Prozent, im Vergleich zum vierten Quartal 2000 waren es aber 15 Prozent weniger. Der Verlust vor Steuern lag im vierten Quartal bei 5,1 Mrd. Kronen nach 5,8 Mrd. Kronen im dritten Quartal. Noch Ende Oktober 2001 hatte der Konzern bei der Vorstellung der Zahlen zum dritten Vierteljahr (Verlust vor Steuern von 2,6 Mrd. Kronen) erklärt, für das vierte Quartal werde ein etwas geringerer Verlust erwartet. Stattdessen ist der Quartalsverlust mit 5,1 Mrd. Kronen nun fast doppelt so hoch ausgefallen. Für das laufende erste Quartal 2002 erwarte der Konzern erneut einen Verlust, im Jahresverlauf dann aber verbesserte Ergebnisse. "Markt stagniert" Ericsson berichtete weiter, für den Gesamtmarkt erwarte das Unternehmen, dass es im Jahr 2002 weitere 200 Millionen neue Mobilfunkkunden geben wird. "Insgesamt gehen wir weiterhin davon aus, dass der weltweite Markt für Mobilfunksysteme in 2002 stagnieren wird oder um bis zu zehn Prozent zurückgeht", hieß es in einer Pressemitteilung. Für Ericsson selbst erwarte das Unternehmen, "dass unser Mobilfunksystemgeschäft sich mindestens so entwickelt wie der Markt oder besser. Wir wollen eine operative Marge von fünf Prozent für das ganze Jahr erreichen, auch wenn die Umsätze um bis zu zehn Prozent in 2002 sinken können." (APA/AP/Reuters)