Panorama
Wieder autofreier Sonntag in Norditalien
Freie Fahrt in Mailand
Mailand - Hunderttausende Menschen in Norditalien haben
wegen Smogs am Sonntag erneut ihre Autos stehen lassen müssen. Trotz
leichter Verbesserung der Luftqualität hielten die Behörden in vielen
Städten der Provinz Emilia-Romagna am Fahrverbot fest. Betroffen
waren etwa Bologna, Ravenna, Modena und Parma. Für manche Autofahrer
war es der dritte autofreie Sonntag hintereinander. Allerdings war
das Autofahren diesmal nicht überall den ganzen Tag verboten. Dagegen
hatten die Autofahrer in Mailand und Turin sowie in 60 weiteren
Gemeinden der Lombardei freie Fahrt. In Mailand, wo es bereits am Samstag keine Verkehrsbeschränkungen
mehr gab, hatte sich die Luftqualität daraufhin wieder spürbar
verschlechtert. Die zulässigen Grenzwerte wurden fast wieder
erreicht, meldete das staatliche Fernsehen. Meteorologen warnen
außerdem, dass ein großes Hochdruckgebiet aus Afrika im Anzug sei:
Eine solche stabile Wetterlage ohne Wind und Regen könnte abermals zu
bedrohlicher Konzentration von Staubpartikeln in der Luft führen.
Politiker in Rom kritisieren, Fahrverbote seien zwar
"medienwirksam", würden aber die Luftverschmutzung in Wirklichkeit
kaum vermindern. Jetzt will die Regierung in Rom die Misere
grundsätzlich angehen: Umweltminister Altero Matteoli präsentierte
einen Plan, der etwa den großzügigen Ausbau des öffentlichen
Nahverkehrs vorsieht. Der Präsident der Lombardei, Roberto Formigoni,
rief die Autoindustrie auf, "saubere Autos" zu bauen. (APA)