Wien - Kritik an der ihrer Ansicht nach mangelhaften Durchführung der Stromkennzeichnung in Österreich kommt von der Umweltorganisation Global 2000. Gefordert wird eine bundesweit einheitliche und "wahrheitsgetreue" Stromkennzeichnung, die derzeit länderweise geregelt ist. Die Umweltschützer kritisieren, dass die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlichen Regelungen Möglichkeiten zur "Stromwäsche" schaffen. Den Versorgern Wienstrom, EVN, Steweag und Kelag wird von Global 2000 vorgeworfen, ihre Atomstrom-Anteile gar nicht oder viel zu niedrig auszuweisen. Global 2000 habe daher gegen diese Unternehmen "offiziell Beschwerde" im Wirtschaftsministerium, beim Stromregulator E-Control sowie bei den jeweiligen Landesräten eingelegt. Wienstrom, EVN und Kelag behaupteten ihren Tarifkunden gegenüber, keinen Atomstrom zu verkaufen. Sie würden aber "in großem Ausmaß" vom Verbund versorgt, der bei diesen Lieferungen einen Atomstromanteil von 15 Prozent für 2001 und von 6 Prozent für 2000 angebe. Bei der Steweag, die 4 Prozent Atomstromanteil ausweise seien es nach Global 2000 Berechnungen "doppelt so viel". Realistischer erscheinen der Umweltschutzorganisation dagegen die Atomstrom-Angaben der Vorarlberger VKW mit 13,5 Prozent, sowie von der Tiroler Tiwag mit 10 Prozent. (APA)