International
Ausländischen Taliban soll in Kabul der Prozess gemacht werden
Geheimdienstchef: 40 arabische und pakistanische Kämpfer vor Gericht
Kabul - Die afghanische Führung will gegen die
gestürzten Taliban nun auch juristisch vorgehen: Rund 30
pakistanische und zehn arabische Taliban würden in Kürze in Kabul vor
Gericht gestellt, teilte der stellvertretende afghanische
Geheimdienstchef Abdullah Dschan Tauhidi am Dienstag mit. Sie seien
in Nordafghanistan gefangen genommen und vergangene Woche in einer
Gruppe von insgesamt 300 Gefangenen von Kundus in die afghanische
Hauptstadt gebracht worden. Interims-Regierungschef Hamid Karsai hatte Taliban, die sich
ergeben, eine Amnestie zugesagt. Tauhidi betonte, die meisten Taliban
seien einfache Menschen, die lediglich ihren Führern gefolgt seien.
Gegen sie werde nichts unternommen. Den Anführern solle jedoch der
Prozess gemacht werden. Dies betreffe etwa zehn hochrangige Taliban.
Tauhidi zufolge entscheidet das Gericht über die Anklagepunkte
gegen die pakistanischen und arabischen Taliban. Womöglich müssten
sie sich wegen Mordes verantworten. Kundus war die letzte
Taliban-Hochburg in Nordafghanistan, die Ende November von der
Nordallianz erobert wurde. (APA)