Bei 25 Speditionsunternehmen in acht europäischen Ländern sind heute, Dienstag, in einer gemeinsamen Aktion Hausdurchsuchungen durchgeführt worden. Zu Last gelegt werden u. a. Steuerhinterziehung, Sozialabgabenbetrug und Ausbeutung. Organisiert wurde die Aktion von der Kriminalabteilung Niederösterreich.Dumping-Preise Konkret richten sich die Vorwürfe laut den Ermittlern gegen eine große Spedition im westlichen Niederösterreich. Neben dem Hauptsitz in Österreich sollen einzelne Abteilungen des Unternehmens, das rund 800 Lkw im Einsatz hat, im angrenzenden Ausland angesiedelt sein. Das Lohnbüro etwa befinde sich in Luxemburg. Deshalb sei die Aktion auch gleichzeitig in Deutschland, Belgien, Frankreich, Luxemburg, Spanien, Tschechien und der Slowakei durchgeführt worden. In der Transportfirma sollen Fahrer aus Osteuropa zu Dumping-Preisen beschäftigt gewesen sein, wurde als Grund für das Vorgehen der Behörden genannt. Der Stundenlohn habe weniger als fünf Euro (68,8 S) betragen, hieß es. Dabei handle es sich laut Fremdengesetz um Ausbeutung gehandelt. In mehr als 200 Fällen seien die Kraftfahrer nach diesem System nach Europa eingeschleust worden. Bei den Hausdurchsuchungen sollen von den Kriminalisten Buchhaltungsunterlagen sichergestellt werden, um die Geschäftsgebarung der Spedition durchleuchten zu können, wurde auf Anfrage erklärt. Die Auswertung des beschlagnahmten Materials könne Wochen oder Monate in Anspruch nehmen. (APA)