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foto: apa/jung
New York - Der frühere deutsche Kanzlerberater Michael Steiner wird neuer UNO-Sonderbeauftragter für das Kosovo. Nach einer längeren Bedenkzeit entschied sich UNO-Generalsekretär Kofi Annan dafür, den auf dem Balkan erfahrenen deutschen Diplomaten dem Weltsicherheitsrat als seinen Wunschkandidaten für diesen Posten zu benennen. Ein entsprechendes Schreiben Annans wurde dem Sicherheitsrat zugestellt, wie die dpa am Montag in New York von gut unterrichteter Seite erfuhr. Mit der formellen Bestätigung Steiners wurde noch für den selben Tag am Rande einer öffentlichen Debatte des höchsten UNO-Entscheidungsgremiums zur Lage im Kosovo gerechnet. Er war Annan bereits Anfang des Jahres von der deutschen Regierung als Nachfolger für den aus privaten Gründen zurückgetretenen Dänen Hans Häkkerup vorgeschlagen worden. Steiner gilt als Balkan-Experte, seit er als ranghoher Diplomat in Bosnien-Herzegowina gearbeitet hatte. Nach dem Bosnien-Krieg war er als stellvertretender Hoher Repräsentant der internationalen Gemeinschaft (OHR) in Sarajewo tätig. Der Berufsdiplomat war im November als außenpolitischer Berater Bundeskanzler Gerhard Schröders zurückgetreten. Er war öffentlich in die Kritik geraten, weil er in Moskau Bundeswehr- Soldaten beschimpft und in ausfälliger Weise verlangt haben soll, sie sollten ihm Kaviar servieren, während er auf den Start einer Maschine der Luftwaffen-Flugbereitschaft warten musste. Steiners Hauptaufgabe wird es sein, für die Verwirklichung der UNO-Resolutionen über die Selbstverwaltung Kosovos innerhalb Jugoslawiens zu sorgen. Der Kosovo-Chefposten gilt als einer der schwierigsten im gesamten UNO-System. (APA/dpa)