Österreich
Südafrika: Streit um Abgabe von Aids-Medikamenten
AktivistInnen fordern bessere Versorgung HIV-Infizierter
Kapstadt - Südafrikanische Aids-AktivistInnen wollen vor
Gericht weiter für eine bessere medizinische Versorgung
HIV-infizierter PatientInnen kämpfen. Dabei geht es in erster Linie um
die kostenlose Verschreibung des Aids-Medikamentes Nevirapine. Die
Organisation Treatment Action Campaign (TAC) erklärte am Sonntag, sie
fechte die Berufung eines Urteils des Obersten Gerichts an, das die
Regierung dazu verpflichtet hatte, allen schwangeren HIV-positiven
Frauen Nevirapine zur Verfügung zu stellen. Die südafrikanische Regierung hat gegen dieses Urteil vom Dezember
Rechtsmittel beim Verfassungsgericht eingelegt. Ob diese Berufung
zulässig ist, wird voraussichtlich im Laufe der kommenden Wochen
entschieden. TAC-Sprecher Mark Heywood sagte, seine Organisation
wolle erwirken, dass die Regierung das Urteil des Obersten Gerichts
unverzüglich umsetzen müsse. Eine Verzögerung koste viele
Menschenleben, sagte Heywood.
Studien zufolge kann das von Böhringer Ingelheim entwickelte
Nevirapine die Wahrscheinlichkeit der Übertragung einer HIV-Infektion
von der Mutter auf das Kind erheblich reduzieren. Die südafrikanische
Regierung argumentiert, die Sicherheit von Nevirapine sei nicht
geklärt. Böhringer Ingelheim stellt das Medikament
Entwicklungsländern kostenlos zur Verfügung. (APA)