Wien - "Würde man sich einigen über die Bauhöhe, würden wir auf weitere Rechtsmittel verzichten", stellt Walter Prinz, Ex-FP-Stadtrat angesichts der Diskussion rund um Bauprojekte in Wien-Mitte in Aussicht.Derzeit ist je eine Klage beim Verwaltungs- und beim Verfassungsgerichtshof gegen den Bau der Vienna City Towers anhängig - eingebracht von Anrainern. Es geht um Verfahrensfehler und Einsprüche gegen den Flächenwidmungsplan. Prinz rechnet "mit einem Baustopp", wenn den Klagen von den Gerichten stattgegeben würde. Auf die Frage, wer die Anrainerklagen finanziere, bestätigt Heinz Christian Strache, Landstraßer FP-Bezirkspartei: "Das tun wir. Wir stellen das Geld zur Verfügung." Wie hoch in Wien-Mitte tatsächlich einmal gebaut wird, darüber wird heftig verhandelt. FP-Obmann Hilmar Kabas beharrt: Er kann sich eine "maximale Höhe von 65 Metern" für die geplanten Türme vorstellen. Am jetzigen Konzept - ein flacher Grundbau mit drei maximal 97 Meter hohen Türmen - übt Kabas Kritik: Die Innere Stadt, mittlerweile von der Unesco zum "Weltkulturerbe" erhoben, sei dadurch beeinträchtigt. Er will innerhalb des Gürtels gar keine Hochhäuser erlauben. SP-Planungsstadtrat Rudolf Schicker gibt sich "zuversichtlich" eine Einigung über die Turmhöhe erzielen zu können. Er warte aber noch eine Überarbeitung der Pläne ab. Das Projekt werde sicher nicht "zu Fall gebracht". Seitens der Wien-Mitte Bauprojektmanagement Gesellschaft fürchtet Roman Rusy um die Wirtschaftlichkeit des Projekts, wenn die Turmhöhe reduziert würde. So könnten weniger Räume vermietet und geringere Einnahmen lukriert werden. (aw/DER STANDARD, Printausgabe 19./20.01.2002))