Wien - Selbst eine knappe Woche nach dem Ende der Exklusivgespräche mit der ungarischen MOL, Hauptkonkurrent der OMV als Brautwerber für den 17,6-prozentigen Staatsanteil am polnischen Ölkonzern PKN Orlen, ist noch keine Entscheidung gefallen. Das bestätigte ein Sprecher der polnischen Privatisierungsagentur für den Erdölbereich, Nafta Polska, am Freitag. Die endgültige Entscheidung, sowohl über die Exklusivgespräche als auch über eventuelle weitere Schritte, werde nächste Woche folgen.Verschmelzung mit Rafineria Gdanska wahrscheinlich Inzwischen verdichten sich laut Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg die Hinweise, wonach PKN Orlen mit der zweitgrößten polnischen Raffinerie, der Rafineria Gdanska, verschmolzen werden soll. Dafür müsste Nafta Polska zuerst nicht nur die Veräußerung des PKN-Anteils abblasen, sondern auch die Verkaufsgespräche mit der britischen Rotch Energy über den 75-prozentigen Staatsanteil an der Danziger Raffinerie beenden, die seit bereits sechs Monaten geführt werden. Neuer Privatisierungsplan Er glaube, das wahrscheinlichste Szenario sei, dass beide Privatisierungen gestoppt werden und ein neuer Privatisierungsplan erstellt werde, zitiert Bloomberg den Aktienanalysten für den Ölbereich der Erste Bank in Budapest, Tamas Pletser. Dazu passt auch eine Aussage des polnischen Schatzministers Wieslaw Kaczmarek aus der vergangenen Woche, wonach Polen frühestens im April über den Zuschlag für das PKN-Paket entscheiden wolle. Eine endgültige Entscheidung werde erst nach dem Verkauf des Anteils an der Rafineria Gdanska fallen. (APA)