Unternehmen
Hypo Alpe-Adria-Bank auf Expansionskurs
Nach Bilanzsumme erstmals unter "Top Ten" der heimischen Banken
will verstärkt in Österreich expandieren
Wien - Die Kärntner Hypo Alpe-Adria-Bank mit Sitz in
Klagenfurt erwartet nach einem Rekordjahr 2001 auch im laufenden Jahr
ein kräftiges Wachstum. Der nach eigenen Angaben mit einer
Bilanzsumme 2001 von 7,3 Mrd. Euro (100,5 Mrd. S) bedeutendste
Finanzkonzern im Alpen-Adria-Raum streckt seine Fühler dabei nicht
nur vorsichtig nach Serbien und Montenegro aus, sondern will auch am
österreichischen Markt stärker als bisher in Erscheinung treten. Ziel
sei es, in allen Landeshauptstädten Filialen zu errichten, kündigte
Hypo-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Kulterer am Freitag in Wien vor
Journalisten an. Priorität hat dabei der Deutschland nahe Grenzraum: In Salzburg
oder auch München will die Kärntner Bank innerhalb der nächsten 24
Monate mit einem Stützpunkt vertreten sein. Für Kulterer steht dabei
nicht die Konkurrenz zu örtlichen Banken im Vordergrund. Vielmehr
sollen die neuen Filialen als Zubringer und Kontaktstellen für die
Kommerzkunden in diesen Regionen fungieren, die im Alpe-Adria-Raum
ihre Geschäfte machen wollen. Neben der regionalen Expansion will die
Kärnten-Hypo auch das Privatkundengeschäft stärker als bisher
forcieren.
Kräftige Steigerung
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001 konnte die Hypo Alpe-Adria-Bank
die Bilanzsumme um 35 Prozent von 5,4 auf 7,3 Mrd. Euro (100,5 Mill.
S)steigern. Damit sei die Hypo erstmals unter die "Top Ten" der
heimischen Banken aufgerückt, freute sich Kulterer. Das
Betriebsergebnis konnte um 66 Prozent von 60,6 auf 100,5 Mill. Euro
verbessert und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT)
von 26,1 auf 64,9 Mill. Euro mehr als verdoppelt werden.
Die Eigenmittel legten von 295 auf 453 Mill. Euro zu, die Zahl der
Mitarbeiter verdoppelte sich von 1.075 auf 2.111. Der
Return-on-Equity (ROE) überstieg erstmals 20 Prozent, das
Kosten-Ertrags-Verhältnis (cost-income-ratio) liege nur etwas über 60
Prozent, betonte Kulterer. Vom EGT werde die Hypo 10 Mill. Euro
Steuern und 5 Mill. Euro an Dividenden zahlen und 50 Mill. Euro dem
Eigenkapital zuführen. Das Land Kärnten erhält als Haftungsprovision
3,3 Mill. Euro.
Für das laufende Jahr rechnet Kulterer mit einem
Bilanzsummenwachstum von über 16 Prozent auf 8,5 Mrd. Euro, einer
Steigerung des Betriebsergebnisses von 32 Prozent auf 133,7 Mill.
Euro und einer Verbesserung beim EGT um 42 Prozent auf 92,3 Mill.
Euro. Weitere 300 Mitarbeiter will die Hypo Kärnten aufnehmen. (APA)