Tel Aviv - Die so genannten "Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden", auch "Al-Aksa-Brigaden" genannt, haben sich in Flugblättern zu dem Selbstmordanschlag auf die Teilnehmer einer jüdischen Familienfeier in der nordisraelischen Stadt Hadera bekannt. Dabei sind am Donnerstagabend sechs Israelis und der Attentäter getötet wurden. Die Gruppe, die aus zahlreichen kleinen "Kampfeinheiten" besteht, trat erstmals im Juni 2001 unter diesem Namen in Erscheinung. Sie wird von radikalen Kräften in der Fatah-Bewegung von Präsident Yasser Arafat gesteuert. Arafat hat sich in den vergangenen Monaten stets von den Anschlägen der "Brigaden" distanziert. Die Gruppe trat bisher fast ausschließlich im Westjordanland auf, wo sie sich zu zahlreichen Anschlägen auf jüdische Siedler und israelische Besatzungstruppen bekannte. Im vergangenen Oktober bekannten sich die Brigaden jedoch - zusammen mit Extremisten des Islamischen Dschihad - auch zu einem Anschlag in einer Geschäftsstraße im Zentrum von Hadera, bei dem vier Israelinnen und die zwei Attentäter getötet wurden. Der Name "Al-Aksa-Brigaden" soll an die schweren Unruhen am 29. September 2000 auf dem Jerusalemer Tempelberg (arabisch: Haram el Sharif) erinnern. Die Al-Aksa-Moschee gilt als drittwichtigstes Heiligtum des Islam. In den ersten Monaten der zweiten Intifada traten kleinere Gruppen bei Anschlägen in Erscheinung, die sich unter anderem "Brigade der Rückkehr", "Saladin Brigaden", oder "Märtyrer Khaled Akr Brigaden" nannten. Alle Angehörigen dieser offenbar nicht streng organisierten Gruppen gelten als Mitglieder der Fatah-Organisation, die im Westjordanland von dem als Intifada-Führer bekannten Marwan Barguti geführt wird. Ihren bisher schwersten Terroranschlag verübten die "Al-Aksa-Brigaden" am 12. Dezember, als sie einen mit ultraorthodoxen jüdischen Siedlern besetzten Bus nahe der jüdischen Siedlung Emanuel im Westjordanland überfielen und acht Israelis töteten. Am vergangenen Montag wurde der örtliche Führer der Brigaden in der Stadt Tulkarem, Raed Karmi, bei einer Explosion auf offener Straße getötet. Die Palästinenser bezichtigten Israel, den wegen mehrerer tödlicher Anschläge gesuchten Extremisten liquidiert zu haben. Sein Tod löste jetzt den Terroranschlag in Hadera aus. (APA/dpa)