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Foto: APA/EPA/Clark Kissinger
Philadelphia - Der schwarze Bürgerrechtler Mumia Abu-Jamal will nach der Aufhebung seines Todesurteils auch erreichen, dass sein Verfahren neu aufgerollt wird. Richter William Yohn hat im Dezember zwar das Todesurteil aufgehoben, nicht aber den 1982 ergangenen Schuldspruch. Nachdem jetzt Verfahrensfehler festgestellt wurden, muss innerhalb von 180 Tagen neu über das Strafmaß verhandelt oder die Strafe in lebenslange Haft umgewandelt werden. Der 47-jährige Abu-Jamal war 1982 wegen Mordes an einem Polizisten zum Tode verurteilt worden. Sein Fall hatte international für Aufsehen gesorgt. Politiker und Menschenrechtsorganisationen setzten sich für den ehemaligen Black-Panther-Aktivisten ein. Abu Jamal hat stets seine Unschuld beteuert. Zwei Mal wurden bereits Hinrichtungstermine ausgesetzt. Die Versionen der Mordtat wurden im Laufe der Jahre immer widersprüchlicher. Abu Jamal war in den frühen Morgenstunden des 9. Dezember 1981 als Taxifahrer unterwegs, als er seinen Bruder in einer Rangelei mit dem Polizisten sah. Wenig später wurde Abu Jamal in einer Blutlache neben dem tödlich verletzten Faulkner gefunden. Laut Staatsanwaltschaft soll Abu Jamal dem Polizisten zuerst in den Rücken und später in den Kopf geschossen haben. Faulkner habe noch zurückfeuern können und Abu Jamal in der Brust getroffen. Abu Jamal dagegen sagt, Faulkner sei von einem anderen Mann niedergeschossen worden, der vom Tatort geflüchtet sei. (APA/AP)