Washington - Der US-Energiekonzern Enron, der vor seiner Pleite im Dezember 2001 als eines der erfolgreichsten Unternehmen der USA galt, hat in vier der vergangenen fünf Jahre keine Einkommenssteuer gezahlt. Wie die "New York Times" berichtete, hatte das profitable Unternehmen 881 Tochtergesellschaften in Steueroasen gegründet um der Besteuerung seiner Gewinne zu entgehen. Dadurch sowie durch die Nutzung von stock options habe Enron seit 1996 sogar noch Steuerrückerstattungen in Höhe von 382 Mill. Dollar (433 Mill. Euro/6 Mrd. S) lukriert. Neben der laut Experten "außergewöhnlich hohen Zahl" von Tochterunternehmen in Steueroasen hatte Enron eine weitere steuerschonende Taktik voll ausgeschöpft: Die Nutzung von stock options durch das Management. Die Enron-Spitze hatte in den Boom-Jahren bei einem bis auf 90 Dollar gestiegenen Aktienkurs durch den Verkauf großer Aktienpakete zig Millionen Dollar verdient. Alleine im Jahr 2000 wurde dadurch eine theoretische Einkommenssteuerverpflichtung von 112 Mill. Dollar in eine Steuerrückvergütung von 278 Mill. Dollar "umgedreht". (APA)