Natur
Auf der Suche nach dem Ursprung der Immunschwächekrankheit Aids
HI-ähnlicher Virus erstmals bei frei lebenden Affen entdeckt
Washington - Auf der Suche nach dem Ursprung der
Immunschwächekrankheit Aids haben Forscher einen dem HIV ähnlichen
Virus erstmals bei einem frei lebenden Schimpansen nachgewiesen. Der
bei dem Menschenaffen in Tansania entdeckte Virusstamm unterscheidet
sich aber genetisch von dem beim Menschen auftretenden, so dass diese
Art laut Wissenschaftern nicht die Quelle der menschlichen Krankheit
sein kann. Virustest im Dschungel gelungen
Entscheidend sei aber, dass es gelungen sei, den Virustest im
Dschungel durchzuführen, ohne die gefährdete Tierart zu stören,
erklärte Studienleiterin Beatrice Hahn von der Universität im US-
Staat Alabama.
Nächster Schritt Schimpansen aus der Gegend woher der Virus kommen soll
Bisher wurde der Virus lediglich bei gefangen lebenden Schimpansen
aus weiter westlich gelegenen Regionen Afrikas wie Gabun und Kamerun
nachgewiesen. "Studien in freier Natur sind schwierig. Man kann
nicht einfach hingehen und um eine Blutprobe bitten", sagte Hahn,
deren Studie am in der Fachzeitschrift "Science"
erscheinen sollte. Der nächste Schritt sei nun, Schimpansen in noch
abgelegeneren Gegenden Westafrikas aufzuspüren, wo der Virus vom
Affen auf den Menschen übertragen worden sein soll.
Nur ein gesunder Affe entdeckt
Für ihre Forschung entwickelten die Wissenschafter einen hoch
sensiblen Test auf der Basis von Urin- und Fäkalproben. Dabei wurden
sie von Primatenforschern unterstützt, unter anderen von der
international renommierten Schimpansenexpertin Jane Goodall. Von 58
in einer Schimpansenkolonie Goodalls in Tansania getesteten Tieren
wurde nur ein gesunder, 23-jähriger, männlicher Affe positiv mit dem
Virusstamm SIVcpz getestet. Der Virus sei offenbar nur schwach
ansteckend. Die Suche nach dem Grund dafür könne wichtige Hinweise
für eine bessere Bekämpfung des menschlichen HI-Virus geben, erklärte
Hahn.(APA)