Graz - Die Bombendrohung gegen eine Passagiermaschine, die, Mittwochabend um 16.45 Uhr von Odessa kommend, in Graz gelandet war, erwies sich nach stundenlangen Untersuchungen als Fehlalarm. In der Maschine der AUA, die ursprünglich nach Wien fliegen sollte und nach Graz-Thalerhof umgeleitet worden war, wurden weder Bombe noch Sprengstoff gefunden.Anonymer Anruf am Flughafen in Odessa Wie berichtet, war unmittelbar nach dem Start der MD 87 ein anonymer Anruf am Flughafen in Odessa eingegangen. Etwa gleichzeitig gab es dort - wie erst später bekannt wurde - nicht eine, sondern zwei Explosionen: in einer Toilettenanlage und in einem Café des Flughafengebäudes. "Durch den konkreten Anlass haben wir die Drohung sehr ernst genommen", sagte der Grazer Sicherheitschef Josef Klamminger. Verschiedenste Zündmechanismen Erst um drei Uhr morgens, als die 32 Passagiere längst mit Bussen nach Wien gebracht worden waren, konnten Experten des Innenministeriums Entwarnung geben. Für die dreiteilige Untersuchung musste auf Spezialgeräte aus Wien gewartet werden. Klamminger: "Es gibt verschiedenste Zündmechanismen, die auf Höhe, Druck, Geräusche, Stoß oder Funk reagieren." Daher wurde zuerst ein Gerät aufgestellt, das die Maschine vor jedem Funksignal abschirmt, danach wurden Spezialhunde in das Flugzeug gelassen, die "auf jedes verdächtige Molekül ansprechen". Erst dann gingen jeweils zwei Beamte mit Röntgenapparaten an Bord. Nach der Freigabe flog die Maschine ohne Passagiere kurz vor sieben Uhr morgens nach Wien zurück und war laut AUA "gleich wieder im regulären Flugverkehr unterwegs". (Colette M. Schmidt, DER STANDARD Print-Ausgabe 18.1.2002)